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Irak: US-Armee lässt Sadr-Vertrauten frei

US-Soldaten haben am Dienstag in einem Bagdader Hotel einen Vertrauten des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al Sadr verhört und ihn wenige Stunden später frei gelassen.

Nach mehrerstündigem Verhör im „Palestine-Hotel” setzten sie Hazem al Araji wieder auf freien Fuß. Araji sei nach einem Bericht des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera an einem Treffen von Stammesführern teilgenommen, als US-Soldaten das Hotel stürmten.

Die Militärs seien mit der Absicht gekommen, ihn festzunehmen, hieß es. In der Hotelhalle sei es zu einem Tumult gekommen. Laut einem Hotelangestellten war er in Handschellen abgeführt worden. Araji kündigte nach seiner Freilassung eine Pressekonferenz an.

Der US-Kommandant für den Irak, General Ricardo Sanchez, hatte am Montag erklärt: „Es ist die Aufgabe der US-Truppen, al Sadr gefangen zu nehmen oder zu töten.” Die Milizen von Sadr kontrollieren die Städte Najaf und Kerbala im Zentralirak. Sadr, der sich in Najaf verschanzt hat, kann Schätzungen zufolge auf 5.000 Kämpfer zählen und hat zum Aufstand gegen die Besatzungsmächte aufgerufen.

Scheich Fuad el Tarfi, ein Vertreter Sadrs in der Pilgerstadt Najaf, sagte in einem Interview von Al Jazeera, die US-Besatzer seien schlimmer als Ex-Diktator Saddam Hussein. „Wenn er Druck auf uns ausüben wollte, so tat er dies im Geheimen, denn er wusste, wenn er es öffentlich getan hätte, wäre es zum Aufstand gekommen”. Die irakische Gesellschaft sei außer sich über das provozierende Verhalten der Besatzungsmacht, fügte er hinzu.

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