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Irak: Ukrainische Soldaten getötet

Bei einer Explosion im Irak sind mindestens sieben ukrainische Soldaten und ein kasachischer Militärangehöriger getötet worden. Die Detonation habe sich beim Verladen von Bomben ereignet.

Das Verteidigungsministerium in Kiew teilte am Sonntag mit, dass eine der Bomben dabei explodiert sei. Die polnische Nachrichtenagentur PAP hatte zuvor von acht getöteten Ukrainern und einem kasachischen Todesopfer berichtet. Die Ukraine stellt mit 1.650 Mann das viertstärkste Kontingent an ausländischen Truppen im Irak. Verteidigungsminister Oleksandr Kusmuk hat einen vollständigen Rückzug der Soldaten bis Jahresende angekündigt.

In Yusufiya, 50 Kilometer südlich von Bagdad, sprengte sich am Sonntagnachmittag ein Selbstmordattentäter an einem Kontrollpunkt der irakischen Armee mit seinem Wagen in die Luft. Dabei starben nach Polizeiangaben mindestens elf Iraker, 23 weitere wurden verletzt.

Bewaffnete Angreifer erschossen am Sonntag den amtierenden Polizeichef der nordirakischen Stadt Samarra. Die Aufständischen hätten Mohammed al-Badri getötet, als er in seinem Auto unterwegs war, teilten die Behörden mit. In Bagdad wurde bei einem Sprengstoffanschlag am Sonntag ein US-Soldat getötet. Er hatte sich auf einer Patrouille befunden, als die Bombe explodierte, wie das US-Militärkommando in Bagdad meldete.

Das südkoreanische Außenministerium prüfte unterdessen Berichte, wonach ein oder zwei Südkoreaner im Irak entführt worden sein sollen. Der Regierung lägen diese Berichte vor, hieß es in Regierungskreisen. Wann und wo die Geiselnahme stattgefunden haben sollte, war zunächst unklar. In Riyadh westlich von Kirkuk wurde am Samstag ein Mitglied des Gemeinderats gemeinsam mit einem Begleiter entführt.

Das US-Militär entdeckte bereits am Samstag bei Samarra die Leichen von drei erschossenen Männern. Einer von ihnen hatte einen Ausweis bei sich, der ihn als in Bagdad tätigen Polizisten auswies, wie das US-Militär in Tikrit am Sonntag mitteilte. Die Leichen wiesen Einschüsse im Gesicht auf. Ihre Mörder hatten den Männern außerdem Augenbinden angelegt und ihnen die Hände auf dem Rücken zusammengebunden.

Großbritannien will Medienberichten zufolge zusätzliche 650 Soldaten in den Irak entsenden. Wie mehrere britische Zeitungen am Sonntag meldeten, steht die Truppenentsendung im Zusammenhang mit befürchteten Anschlägen während der für 30. Jänner geplanten Wahlen. Die Soldaten sollen in der britisch kontrollierten südirakischen Stadt Basra stationiert werden. Auf Anfrage der USA könnten sie aber auch in Bagdad oder anderen Hochburgen von Aufständischen im Zentrum und Norden des Landes eingesetzt werden, hieß es weiter.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in London bestätigte die Berichte zwar nicht und unterstrich, dass eine entsprechende Entscheidung zunächst dem Parlament mitgeteilt werde. Allerdings räumte er ein, dass Truppen auf Zypern bereitstünden, die im Bedarfsfall entsendet werden könnten. Derzeit befinden sich nach offiziellen Angaben rund 9.000 britische Soldaten im Irak.

Eine US-Militärdelegation ist unterdessen mit dem Versuch gescheitert, einflussreiche sunnitische Befürworter eines Wahlboykotts umzustimmen. Die Delegation habe sich mit dem Vorsitzenden des sunnitischen Rates der Religionsgelehrten, Harith al-Dhari, getroffen, um den Rat zur Rücknahme seines Boykottaufrufs zu bewegen, wie der Sprecher der Institution, Abdul Salam al-Kubaisi, sagte. Die Religionsgelehrten waren dazu jedoch nicht bereit. Ein weiteres Treffen soll geplant sein.

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