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Irak: Tödlicher Anschlag auf Salim

Der Anschlag auf den Vorsitzenden des provisorischen Regierungsrats, Ezzedin Salim, wird laut US-Statthalter Bremer den Irak nicht von seinem Weg zur Demokratie abbringen.

Insgesamt starben nach Angaben der Besatzungsstreitkräfte bei dem Autobombenanschlag vor der Einfahrt zum US-Hauptquartier in Bagdad zehn Menschen, unter ihnen Salims Stellvertreter Taleb Kassim.

Bremer bezeichnete das Attentat „als grausamen Schlag“ für den Demokratisierungsprozess. Gleichwohl werde die irakische Bevölkerung Salims „Vision eines demokratischen, freien und florierenden Irak“ Realität werden lassen.

In einer Erklärung sprach der Regierungsrat von einem „großen Verlust für das irakische Volk“. Das Attentat sei ein „feiger terroristischer Akt“, der jedoch die Mitglieder des Rates nicht davon abhalten werde, ihre Arbeit für den Aufbau eines vereinten, föderalen Irak fortzuführen. „Die kriminellen Kräfte werden besiegt werden, und die Geschichte wird sich an deren Verbrechen erinnern“, hieß es in der Erklärung.

US-Militärsprecher Mark Kimmitt machte „terroristische Gruppen innerhalb des Irak“ für den Anschlag verantwortlich. Allein die „Idee eines demokratischen Irak“ jage diesen eine so „furchtbare Angst“ ein, dass sie alles daran setzten, den Prozess entgleisen zu lassen. Dies werde ihnen nicht gelingen. An dem Fahrplan für den Machttransfer zum 30. Juni werde weiter festgehalten.

Der Selbstmordattentäter sprengte sich nach Angaben der Besatzerkoalition und irakischer Politiker in der Früh mit seinem Auto in die Luft, als der Konvoi des amtierenden Ratsvorsitzenden sich einem Kontrollpunkt zu dem streng gesicherten Bezirk mit dem Hauptquartier der US-geführten Zivilverwaltung und den Büros des Regierungsrats näherte. Die Wucht der Explosion riss einen ein Meter tiefen Krater in den Boden. Zwei der vier Wagen des Konvois wurden völlig zerstört, darunter auch das Fahrzeug Salims.

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