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Irak: Streit über künftigen Präsidenten

Der provisorische irakische Verwaltungsrat hat sich auf einer Sitzung weiter um die Aufstellung einer neuen Regierung bemüht, die am 30. Juni die Macht übernehmen soll.

Als größtes Hindernis stellte sich dabei die Besetzung des Präsidentenpostens heraus.

Während sich Zivilverwalter Paul Bremer und der UN-Sondergesandte Lakhdar Brahimi massiv für den früheren Außenminister Adnan Pachachi als Präsidenten stark machten, favorisierte der Verwaltungsrat den derzeitigen Ratsvorsitzenden Ghazi Mashal Ajil al Jawer.

Nach Angaben eines Mitgliedes des Verwaltungsrates forderten Bremer und Brahimi das Gremium auf, von einem eigenen Kandidaten abzusehen. „Sie mischen sich in die Arbeit des Rates ein, aber dem werden wir uns nicht beugen“, sagte das Ratsmitglied. Der Ingenieur Jawer, wie Pachachi ein Sunnite, gehört einem der einflussreichsten Stämme in der Region an und genießt den Rückhalt von Kurden und Schiiten im Verwaltungsrat. Kürzlich warf er den USA vor, für die desolate Sicherheitslage im Irak verantwortlich zu sein.

Pachachi floh nach der Machtergreifung Saddam Husseins in die Vereinigten Arabischen Emirate und hat enge Verbindungen zu den USA und der UNO. Für den Posten des Ministerpräsidenten, dem einflussreichsten Amt der künftigen Interimsregierung, nominierte der Rat am Freitag den Schiiten Iyad Allawi. Auch er hat gute Kontakte zu Washington. Brahimi will bis Montag oder Dienstag eine vollständige Kabinettsliste vorlegen.

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