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Irak: Selbstmordanschlag auf Moschee in Bagdad

Am Freitag hat sich zur Gebetszeit ein Selbstmordanschlag auf eine schiitische Moschee in Bagdad zugetragen. Augenzeugenbericht: 30 Tote. Kurz darauf fand eine weitere Explosion in der Nähe statt

Bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee in Bagdad sind am Freitag nach Augenzeugenberichten etwa 30 Menschen ums Leben gekommen. Nach ersten Berichten ereignete sich die Explosion, als ein Selbstmordattentäter während des Freitagsgebetes in die Al-Kadhumain-Moschee im Stadtteil Dura einzudringen versuchte. Mindestens 20 weitere Gläubige seien durch die Explosion im Süden der irakischen Hauptstadt verletzt worden. Augenzeugen sagten, im Westen der Stadt sei vor einer Moschee eine weitere Bombe explodiert.

Wie aus dem Umfeld der Polizei und eines Krankenhauses weiter verlautete, sprengte sich ein Mann mit einem Sprengstoffgürtel inmitten Gläubiger in die Luft. Überlebende berichteten, der Mann habe die Moschee etwa zur Gebetszeit betreten. Das US-Militär war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Opfer wurden in das Bagdader Krankenhaus Jarmuk gebracht, wo sich Angehörige und Freunde der Toten und Verletzten auf den Fluren drängten.

Am Freitag feierten allein in der irakischen Hauptstadt Bagdad Tausende Schiiten das ihnen heilige Ashura-Fest mit Prozessionen. Die Furcht vor Anschlägen während des mehrere Tage andauernden Festes, das in diesem Jahr am Samstag seinen Höhepunkt hat, ist groß. Vergangenes Jahr waren bei Selbstmordanschlägen in Kerbela und Bagdad während der Feierlichkeiten mehr als 170 Menschen getötet worden. Aufständische versuchten damit offenbar, den Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten im Land zu schüren.

Beim Ashura-Fest gedenken die Schiiten des Todes von Imam Hussein, des Enkels von Mohammed, der den Islam gestiftet hat. Hussein war im Jahr 680 in einer Schlacht bei Kerbala gefallen.

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