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Irak-Schuldenerlass von Verträgen abhängig

Russland macht als größter Gläubiger des Irak Zugeständnisse für einen Schuldenerlass von einer wirtschaftlichen Beteiligung am Wiederaufbau des Landes abhängig.

 „Diese Fragen werden auf verschiedenen Ebenen entschieden. Erfolge in der einen Angelegenheit bringen auch die andere Sache voran”, sagte der stellvertretende Außenminister Juri Fedotow am Freitag in Moskau. Dem US-Sondergesandten Ex-Außenminister James Baker war es am Vorabend bei einem Gespräch mit Präsident Wladimir Putin nicht gelungen, Russland zu einem bedingungslosen Schuldenerlass zu bewegen.

Ein russisches Entgegenkommen in der Schuldenfrage müsse im Pariser Club der Gläubigerstaaten „in nächster Zeit” erörtert werden, zitierte die Moskauer Agentur Interfax am Freitag aus einer Kreml-Erklärung. Ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington sprach in einer ersten Reaktion von einem „guten und konstruktiven Treffen” Bakers mit Putin. Baker hatte zuvor in Deutschland und Frankreich Zusagen für einen Teilerlass der irakischen Schulden erhalten, die ebenfalls beim Pariser Club verhandelt werden sollen.

In russischen Medien wurde das Bemühen der USA um eine schnelle Lösung als Misserfolg gewertet. „Die irakischen Schulden werden so schnell nicht erlassen”, kommentierte die Tageszeitung „Wedomosti”. Der Irak schuldet Russland nach Moskauer Angaben etwa acht Milliarden US-Dollar (6,5 Milliarden Euro), die größtenteils aus Rüstungsgeschäften mit der damaligen Sowjetunion stammen. Noch im vergangenen Jahr hatte das Regime von Saddam Hussein den Russen Aufträge im Wert von mehr als 40 Milliarden Euro vor allem für die Modernisierung der irakischen Erdölförderanlagen versprochen.

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