Er fordere die Schuhe bereits seit seiner Festnahme vor genau zwei Jahren. Nach Angaben des Anwalts Nejib al-Nuaimi vertreibt sich der ehemalige Machthaber seine Zeit im Gefängnis mit dem Schreiben von Gedichten.
Schon vor dem Sturz seiner Regierung im April 2003 hatte Saddam Hussein zwei Romane unter seinem Namen veröffentlicht. Als Lektüre habe er das Werk Al-Muqaddimah (Vorrede) des tunesischen Historikers Ibn Khaldoun aus dem 14. Jahrhundert verlangt. Zudem verlange die Verteidigung, dass ihr Mandant ein Radio und einen Fernseher in seiner Zelle erhalte. Auch neue Unterwäsche, Anzüge und Zeitungen seien angefordert worden. Die Behörden hätten im Grundsatz zugestimmt.
Im Falle seiner Verurteilung zum Tode will der ehemalige Staatschef nach den Worten seines Anwalts in seiner Eigenschaft als oberster Kommandant der irakischen Streitkräfte erschossen werden. Saddam Hussein und sieben Mitangeklagte müssen sich wegen des Massakers an 148 Bewohnern des Schiitendorfes Dudschail im Jahr 1982 verantworten.
Ein Angebot, seine Familie zu treffen, habe der ehemalige Präsident abgelehnt, berichtete Nuaimi: Meine Sorge ist nicht meine Familie, sondern der Irak, habe Saddam Hussein gesagt. Für die nächste Anhörung kündigte der Anwalt Überraschungen an. Es sollten mehrere Zeugen der Verteidigung angehört werden. Saddam Hussein war am 13. Dezember 2003 in einem Erdloch bei Tikrit festgenommen worden.