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Irak: Saddam-Anwälte hoffen auf Intervention

Die Verteidiger Husseins stellen einem der Anwälte zufolge die Befähigung des irakischen Sondergerichts in Frage und hoffen auf eine Intervention der Vereinten Nationen.

Das Anwaltsteam werde versuchen, das Verfahren hinauszuzögern und Druck auf die Richter auszuüben, in der Hoffnung, das die UN neue Richter für das Verfahren gegen Saddam ernennen, sagte der französische Rechtsanwalt Emmanuel Ludot, einer von Saddams Verteidigern, am Dienstag in Paris. „Unsere Arbeit wird es sein, sicher zu stellen, dass das Gericht nicht funktioniert, dass es so lange wie möglich paralysiert ist“, sagte Ludot.

Es stehe außer Frage, dass das Gericht Recht sprechen könne, Sitzungen halten oder arbeiten könne, aber unter den Bedingungen, die die USA für dieses Gericht geschaffen hätten, sagte Ludot. Zwar werde der seit kurzem wieder souveräne Irak gegen Saddam verhandeln, doch würden Vertreter der USA im Hintergrund die Fäden ziehen. Ludot räumte ein, noch gar nicht zu wissen wer die Richter sein werden. Aber allein die Tatsache, dass sie von Salem Chalabi – den er als „Amerikas Mann“ bezeichnete – ernannt würden, mache sie inakzeptabel.

Saddam war vergangene Woche erstmals vor einem Sondergericht in Bagdad erschienen, wo er sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten muss. Die formelle Anklageschrift wird voraussichtlich erst in einigen Monaten fertig sein. Sie wird vermutlich unter anderem Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beinhalten.

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