Teilnehmer berichteten zwar von Fortschritten, der designierte Ministerpräsident Ibrahim al-Jaafari verschob die seit langem erwartete Vorlage einer Kabinettsliste jedoch erneut.
Die irakischen Sunniten ließen am Montag ihre Forderung fallen, Mitglieder der inzwischen aufgelösten Baath-Partei von Saddam Hussein an der künftigen Regierung zu beteiligen. Viele weitere Fragen blieben jedoch ungeklärt. Das Bündnis der zehn sunnitischen Fraktionen im neuen Bagdader Parlament hat 16 Ministerposten gefordert und dafür entsprechende Vorschläge eingebracht.
In Samarra, 90 Kilometer nördlich von Bagdad, feuerten Aufständische am Dienstag fünf Granaten auf einen US-Stützpunkt ab. Eine schlug in der Nähe des Stützpunkts ein. Dabei wurde nach Polizeiangaben eine irakische Zivilperson verletzt.
Bei den Schüssen auf das Fahrzeug der im Irak befreiten italienischen Journalistin Giuliana Sgrena haben US-Soldaten laut den Ermittlungen eines Militärausschusses die einschlägigen Anweisungen befolgt. Darüber werde in Kürze ein Untersuchungsbericht vorgelegt, erklärte ein ranghoher Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums am Montagabend in Washington. Der Bericht werde sich allerdings kritisch mit der Angemessenheit der einschlägigen Anweisungen auseinander setzen.
Der Beamte ließ offen, ob die Soldaten in irgendeiner Form wegen ihres Verhaltens kritisiert würden. Beobachter vermuteten jedoch, dass dies nicht der Fall sein werde. Bei dem Zwischenfall nahe des Bagdader Flughafens am 4. März wurde der Geheimdienst Nicola Calipari getötet, der sich schützend über Sgrena geworfen hatte.
Der Gewährsmann ließ auch offen, ob die italienischen Vertreter in dem Militärausschuss den Bericht akzeptieren würden. Von Anfang an hatte es wegen der Beurteilung des Zwischenfalls Meinungsverschiedenheiten zwischen Rom und Washington gegeben, wie italienische Medien berichteten.
Unterdessen stellte der amerikanische Chefinspekteur Charles Duelfer seine Untersuchungen zu Massenvernichtungswaffen im Irak ein. Dabei bekräftigte er, dass sein Team trotz intensivster Nachforschungen keine solchen Waffen gefunden habe, wie aus seinem am Montag veröffentlichten Abschlussbericht hervorgeht. Hinweise auf einen offiziellen Transport derartiger Waffen vom Irak nach Syrien seien ebenfalls nicht gefunden worden. Damit wurden die 18-monatigen Untersuchungen der so genannten Iraq Survey Group offiziell beendet.
Entwurf für Kabinettsliste im Irak perfekt
Nach monatelangen Verhandlungen hat der designierte irakische Ministerpräsident Ibrahim al Jaafari am Dienstag seine Kabinettsliste fertiggestellt. Am Nachmittag traf er mit Staatspräsident Jalal Talabani zusammen, wie sein Sprecher Abdul Razak al Kadhi sagte.
Nach einer Billigung durch den dreiköpfigen Präsidialrat wollte al Jaafari die Liste umgehend dem Parlament vorlegen. Abgeordnete von al Jaafaris Schiiten-Partei Vereinigte Irakische Liste sagten, das Kabinett bestehe aus 31 Ressortministern.
An der Regierung seien Schiiten, Kurden und Sunniten beteiligt, nicht aber die Partei des scheidenden Ministerpräsidenten Ayad Allawi. Der Abgeordnete Ali al Adib sagte, möglicherweise erhielten die Sunniten ein weiteres Ministerium, dann erhöhe sich deren Zahl auf 32.
Erst am Montag hatten die Sunniten ihre Forderung fallen gelassen, Mitglieder der inzwischen aufgelösten Baath-Partei von Saddam Hussein an der künftigen Regierung zu beteiligen.
In Samarra, 90 Kilometer nördlich von Bagdad, feuerten Aufständische am Dienstag fünf Granaten auf einen US-Stützpunkt ab. Eine schlug in der Nähe des Stützpunkts ein. Dabei wurde nach Polizeiangaben eine irakische Zivilperson verletzt.