Bei einem Autobombenanschlag in der Stadt Balad starben nach Polizeiangaben 15 Menschen, nachdem ein Selbstmordattentäter nahe einer irakischen Militärpatrouille und einer Oberschule eine Bombe gezündet hatte. Die meisten Opfer seien Jugendliche und Zivilisten gewesen, teilte die Polizei mit. Zudem seien mehrere Häuser am Anschlagsort bei der Explosion schwer beschädigt worden.
Nahe der nordöstlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba töteten Rebellen der Polizei zufolge fünf Soldaten in einem Hinterhalt. Ein Selbstmordattentäter habe später eine Autobombe neben einem Konvoi von Polizisten gezündet, die den Soldaten zur Hilfe eilen wollten. Dabei seien zwei Polizisten ums Leben gekommen. Acht Polizisten und vier Zivilisten seien verletzt worden. Der irakische Flügel der Extremisten-Organisation Al-Kaida bekannten sich auf einer Internetseite zu diesen Anschlägen. Drei weitere Soldaten starben zudem bei der Explosion einer am Straßenrand deponierten Bombe.
Aufständische verüben seit Monaten fast täglich Anschläge im Irak. Immer wieder werden vor allem amerikanische Soldaten und irakische Sicherheitskräfte sowie Mitglieder der Regierung angegriffen. Die von dem jordanischen Extremisten Abu Mussab al-Zarqawi angeführte irakische Al-Kaida-Gruppe hat sich zu zahlreichen Anschlägen und Selbstmordattentaten bekannt. Die USA haben ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar auf Zarqawi ausgesetzt.
Die Regierung Bulgariens hat die USA am Montag aufgefordert, die Umstände des Todes eines möglicherweise durch Beschuss von US-Truppen getöteten bulgarischen Soldaten aufzuklären. Es wäre innerhalb kurzer Zeit der zweite Fall, dass US-Soldaten Verbündete im Irak durch friendly fire getötet haben.
Nach Angaben des bulgarischen Verteidigungsministeriums starb der Soldat am Freitagabend, etwa zur gleichen Zeit, als auch die italienische Journalistin Giuliana Sgrena nach ihrer Freilassung aus irakischer Geiselhaft unter Beschuss von US-Soldaten geriet. Sgrena wurde dabei an der Schulter verletzt. Der italienische Geheimdienstagent Nicola Calipari wurde getötet.
Der bulgarische Soldat sei während einer Patrouille im Süden des Irak in der Nähe einer Einheit der US-Armee beschossen worden, sagte der bulgarische Verteidigungsminister Nikolai Swinarow. Vermutlich sei er versehentlich von amerikanischen Soldaten getötet worden. Die Untersuchungsergebnisse geben uns ausreichend Gründe anzunehmen, dass der Tod des Soldaten Gurdi Gurdew durch den Beschuss befreundeter Truppen verursacht wurde.
Der Chef der bulgarischen Armee forderte seinen amerikanischen Kollegen in einem Brief auf, Ermittlungen in dem Fall aufzunehmen und die genauen Umstände aufzuklären, um ähnliche Zwischenfälle zu vermeiden. Das US-Militär äußerte sich bisher nicht zu dem Fall.
Bulgarien gehört wie Italien zu den engsten Verbündeten der USA im Irak und hat zur Zeit etwa 430 Soldaten in dem Land stationiert. Seit Beginn des Irak-Kriegs kamen acht bulgarische Soldaten ums Leben.