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Irak: Misshandlungen schon länger bekannt

Die US-Regierung wusste nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) schon vor Monaten über die Misshandlung irakischer Häftlinge Bescheid.

„Wir wussten, was dort passierte, und auf Grund unserer Erkenntnisse haben wir die US-Behörden mehrfach aufgefordert, Korrekturen einzuleiten“, sagte eine IKRK-Sprecherin am Donnerstag in der jordanischen Hauptstadt Amman. „Wir haben das Gefängnis Abu Ghoreib bereits seit dem vergangenen Jahr besucht. Die Situation war uns natürlich bekannt, weil wir allein mit den Häftlingen sprechen“, sagte IKRK-Sprecherin Nada Dumani.

Nach einem längeren Besuch des Gefängnisses im Oktober sei ein umfassender Bericht an amerikanische Behörden gegangen. Diese hätten auf alle Aufforderungen positiv reagiert. Um ihre Neutralität zu wahren, veröffentlicht die Organisation ihre Beobachtungen grundsätzlich nicht.

Wegen der Misshandlung irakischer Gefangener muss sich US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am (morgigen) Freitag den Fragen des Streitkräfteausschusses des Senats stellen. Die US-Behörden untersuchen nach eigenen Angaben inzwischen 14 Todesfälle unter Gefangenen, zwei davon wurden bereits als Mord eingestuft.

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