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Irak: Mindestens 68 Tote bei Anschlagsserie

Bei einer Serie von Bombenanschlägen in der südirakischen Stadt Basra sind am Mittwoch mindestens 68 Menschen getötet und fast 100 weitere verletzt worden.

Unter den Toten waren auch 20 Kinder, die auf dem Weg zur Schule waren, als die ersten Bomben vor Polizeistationen explodierten. „Der Grossteil der Opfer sind Polizisten und Kinder“, sagte der Gouverneur der Stadt, Wael Abdel Latif, vor Journalisten. „Die Attentate tragen die Handschrift (der Terrororganisation) El Kaida.“

Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, explodierte der erste von drei Sprengsätzen gegen sieben Uhr morgens, als viele Kinder auf dem Weg zur Schule und Angestellte auf dem Weg zur Arbeit waren.

In der etwa 25 Kilometer südlich von Basra gelegenen Stadt Subair zündeten Unbekannte zwei Sprengsätze an einer Polizeischule. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums wurden dabei vier britische Soldaten verletzt, zwei von ihnen schwer. Autobomben

Alle fünf Explosionen in Basra und Subair seien durch Autobomben ausgelöst worden, sagten der Innenminister und der Gouverneur übereinstimmend.

Der britische Premierminister Tony Blair verurteilte vor dem Parlament in London den „Terrorismus“ in Irak und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. „Die Terroristen sind so verzweifelt, dass sie die Menschen angreifen, die am hilflosesten sind“, sagte Blair vor dem Parlament in London.

Im Rahmen der US-geführten Koalition in Irak hat Grossbritannien das militärische Kommando über den Süden des Landes. Koalition bröckelt

Nach Spanien und Honduras kündigte auch die Dominikanische Republik den Abzug ihrer Truppen aus Irak an. Die 368 Soldaten aus der Dominikanischen Republik sollten bereits „in wenigen Tagen, in der kommenden Woche“ wieder in ihre Heimat geholt werden, sagte der dominikanische Verteidigungsminister José Miguel Soto Jimenez.

Nach der Entscheidung zum Abzug der Honduraner und Dominikaner bleibt von den bisherigen lateinamerikanischen Kontingenten unter spanischer Führung in Irak jetzt nur noch eine etwa 375 Mann starke Einheit aus El Salvador übrig.

Auch Norwegen will seine derzeit in Irak stationierten Pioniertruppen nach Auslaufen des jetzigen Mandats am 30. Juni abziehen. Der norwegische Aussenminister Jan Petersen begründete den Entscheid gegenüber der Nachrichtenagentur NTB mit einer Verstärkung des norwegischen Engagements in Afghanistan.

Polen seinerseits erwägt zur Zeit einen Truppenabzug. Ministerpräsident Laszek Miller sagte der polnischen Nachrichtenagentur PAP am Mittwoch, der Entscheid Madrids könne nicht ignoriert werden. Noch sei aber kein Entscheid gefallen. Entführter Däne tot aufgefunden

Wie das Kopenhagener Aussenministerium unterdessen bekannt gab, wurde am Mittwoch die Leiche eines verschleppten dänischen Geschäftsmanns gefunden. Es gebe keine näheren Informationen über die Kidnapper und deren Motive, teilte das Ministerium mit.

Aufständische haben bisher mindestens 40 Ausländer verschleppt, der grösste Teil von ihnen ist aber inzwischen wieder frei. Ein Italiener wurde vergangene Woche vor laufender Kamera erschossen.

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