AA

Irak: Mindestens 21 Geiseln und Vermisste

Im Irak häufen sich die Geiselnahmen. Immer neue Gruppen von Ausländern gerieten in den vergangenen Tagen in die Hände irakischer Aufständer und müssen um ihr Leben fürchten.

Kurz nachdem acht Russen und Ukrainer freikamen, wurde am Dienstag die Geiselnahme von vier Italienern gemeldet. Damit lag die Zahl der Geiseln und Vermissten bei mindestens 21.

GEISELN UND VERMISSTE:

  • USA: Zwei Soldaten und sieben Angestellte der Firma Halliburton gelten als vermisst. Nach Angaben der US-Armee steht nicht fest, ob sie tot sind oder als Geiseln genommen wurden. Der katarische Sender Al Jazeera zeigte am Samstag Videoaufnahmen des entführten US-Lastwagenfahrers Thomas Hamill. Die Geiselnehmer der Gruppe „Mujaheddin des Irak gegen die US-Streitkräfte” fordern den Abzug der US-Truppen aus Falluja. Einem Vermittler zufolge sagten die Entführer zu, den 43-jährigen Hammill nicht zu töten.
  • ITALIEN: Nach Informationen von Al Jazeera entführte der „Irakische Widerstand” vier Italiener. Das römische Außenministerium bestätigte, dass vier italienische Mitarbeiter einer US-Firma seit Montag vermisst werden. Die Aufständischen fordern den Abzug der italienischen Truppen aus dem Irak.
  • JAPAN: Zur Entführung von zwei japanischen Aufbauhelfern, des 18-jährigen Noriaki Imai und der 34-jährigen Nahoko Takato, sowie des 32-jährigen Fotojournalisten Soichiro Koriyama bekannten sich am vergangenen Donnerstag die „Mujaheddin-Brigaden”. Sie drohten damit, die Entführten lebendig zu verbrennen, sollte Japan seine Truppen nicht aus dem Irak abziehen. Ein dreitägiges Ultimatum lief am Montag um 14.00 Uhr MESZ aus. Ein japanischer Diplomat sagte danach, die Geiselnehmer hätten zugesagt, die Japaner auch nach dem Verstreichen des Ultimatums nicht umzubringen.
  • TSCHECHIEN: Nördlich von Bagdad wurden am Sonntag drei Tschechen entführt, die für den tschechischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeiteten.
  • KANADA: Fadi Ihsan Fadel, ein Kanadier syrischer Herkunft, wurde Donnerstagnacht von Milizionären in Kufa entführt. Die Verhandlungen zur Freilassung des 33-Jährigen liefen am Dienstag weiter.
  • ISRAEL: Der iranische Fernsehsender El Alam zeigte am Donnerstag Bilder eines arabischen Israelis. Eine Miliz namens „Ansar el Din” übernahm die Verantwortung für seine Entführung und forderte die Freilassung aller von der US-Armee festgehaltenen Iraker.

FREIGELASSENE:

  •  RUSSLAND/UKRAINE: Acht entführte Mitarbeiter eines russischen Energieunternehmens wurden am Dienstag wieder freigelassen. Es handelte sich um fünf Ukrainer und drei Russen, die als Mechaniker in einem Bagdader Kraftwerk arbeiteten.
  • CHINA: Am Montagabend wurden sieben Chinesen freigelassen, die am Sonntag für Malerarbeiten von Jordanien in den Irak eingereist und verschleppt worden waren. Nach Einschätzung der chinesischen Botschaft im Irak waren sie Opfer einer Verwechslung. Die Entführer hatten sie für Südkoreaner oder Japaner gehalten. Diese beiden Länder unterstützen die von US-geführte Koalition.
  • GROSSBRITANNIEN: Am Sonntag wurde der 37-jährige britische Zivilist Gary Teeley sechs Tage nach seiner Entführung freigelassen.
  • SÜDKOREA: Acht am Donnerstag verschleppte südkoreanische Priester kamen bereits wenige Stunden nach ihrer Entführung wieder frei.
  • DIVERSE: Laut einem Bericht von Al Jazeera vom Sonntagabend wurden mindestens acht weitere ausländische Geiseln freigelassen. Es handelte sich demnach um Lastwagenfahrer aus Pakistan, der Türkei, Nepal, Indien und den Philippinen, die für die von den USA geführte Koalition arbeiteten.
  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Irak: Mindestens 21 Geiseln und Vermisste
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen