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Irak: Massive US-Luftangriffe auf Falluja

US-Kampfflugzeuge haben in der Nacht zum Samstag massive Angriffe auf die irakische Rebellenhochburg Falluja geflogen. Nach Angaben von Anwohnern handelte es sich um die schwersten Angriffe seit Monaten.

Um die Stadt sind mehr als 10.000 US-Soldaten zusammengezogen.

Die USA und die irakische Regierung wollen den Aufstand in Falluja und anderen sunnitischen Gebieten im Norden und Westen Bagdads unbedingt vor den Wahlen im Jänner beenden. In den vergangenen Tagen wurde immer wieder über einen Sturmangriff spekuliert.

Angegriffen wurden laut Bewohnern der Stadt Ziele in der Nähe des zentralen Markts, der seit April nicht getroffen wurde, sowie Viertel im Norden, Süden und Osten. Stunden zuvor hatten US-Flugzeuge den Angaben zufolge Flugblätter abgeworfen, in denen Frauen und Kinder zum Verlassen von Falluja aufgefordert wurden. Dort leben 300.000 Menschen. Gefechte wurden an Kontrollposten östlich und nördlich der abgeriegelten Stadt gemeldet. Bei einem Raketenangriff von Rebellen wurde ein US-Soldat getötet, fünf weitere wurden verletzt.

Nach US-Angaben laufen noch Verhandlungen für eine friedliche Lösung. Der irakische Ministerpräsident Allawi sieht allerdings kaum noch Chancen dafür. „Das Fenster schließt sich tatsächlich“, sagte Allawi am Freitag in Brüssel. „Wir wollen die Bewohner befreien und Recht und Ordnung in Falluja wieder herstellen.“ Sunnitische Geistliche haben mit einem Boykott der für Jänner geplanten Wahlen gedroht, sollte Falluja angegriffen werden.

In Bagdad stieg nach Mitternacht über dem Stadtviertel Karrada eine riesige schwarze Rauchsäule auf. Bewohner berichteten von schwerem Gefechtsfeuer.

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