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Irak lädt Chef-Waffeninspektor der UNO ein

Der Irak hat den Chef der Waffeninspektoren der UNO zu Gesprächen nach Bagdad eingeladen, um möglicherweise die Inspektionen nach über drei Jahren wieder aufzunehmen.

In einem Brief des irakischen Außenministers Naji Sabri an UNO-Generalsekretär Kofi Annan hieß es, Hans Blix und seine Experten seien willkommen.

Damit solle eine Basis für die nächste Phase der Rüstungskontrolle aufgebaut werden, hieß es. Blix, der Chef des UNO-Inspektionsteams für den IRAK (UNMOVIC), war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Aus hochrangigen UNO-Kreisen verlautete, der Brief sei an Annan übermittelt worden. Sabri erklärte, die Inspektoren sollten, sobald eine Einigung auf einen Zeitpunkt bestehe, nach Bagdad kommen, hieß es einer inoffiziellen Übersetzung des Briefes zufolge. Das Ausmaß der irakischen Erfüllung bei der Inspektion der Waffen müsse umfassend überprüft werden, sagte Sabri.

Blix hatte indes bei einem Treffen zwischen der UNO und dem Irak in Wien im Juli gesagt, er könne ausstehende Abrüstungsfragen nur überprüfen, wenn die Inspektoren im Land seien. Er wolle vor allem praktische Fragen besprechen, etwa Möglichkeiten und Bewegung der Inspektoren.

Die Waffeninspektoren hatten den Irak Dezember 1998 kurz vor Luftangriffen der USA und Großbritanniens verlassen. Mit den Luftangriffen sollte das Land zur Zusammenarbeit mit der UNO gezwungen werden. Die Rückkehr der Waffeninspektoren und der Nachweis, dass der Irak keine Massenvernichtungswaffen herstellt oder lagert, ist Voraussetzung für die Aufhebung der UNO-Sanktionen gegen den Irak. Diese wurden 1990 nach dem irakischen Überfall auf Kuwait verhängt.

US-Präsident George W. Bush hatte am Donnerstag ungeachtet aller Aufrufe zur Mäßigung einen militärischen Einsatz gegen den Irak und dessen Staats- und Regierungschef Saddam Hussein weiter nicht ausgeschlossen.

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