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Irak-Krieg könnte EU in Rezession führen

Ein Krieg gegen den Irak könnte die EU je nach Dauer und Entwicklung der Ölpreise in eine Stagnation oder sogar eine Rezession abgleiten lassen.

Dieses Risiko sei nicht auszuschließen, sagte der Generaldirektor für Wirtschaft und Finanzen in der EU- Kommission, Klaus Regling, am Montag bei der Vorlage des jüngsten Quartalsberichts für die Eurozone in Brüssel.

Nach Ansicht der EU-Kommission müsste dann auch die Wachstumsprognose von derzeit rund 1 Prozent für das laufende Jahr nochmals um 0,3 oder 0,4 Prozent nach unten revidiert werden. In ihrer Herbstprognose war die EU-Kommission noch von einer Wachstumsrate von durchschnittlich 1,8 Prozent für 2003 ausgegangen.

Für den Fall eines Irak-Krieges hat die EU-Kommission zwei Szenarien erstellt. Sollte der Krieg nur kurz dauern und der Ölpreis um 50 Prozent steigen, werde der Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung begrenzt sein. Verdopple sich der Ölpreis dagegen im ersten Halbjahr bei gleichzeitig weiter sinkendem Verbrauchervertrauen und mangelnder Investitionsbereitschaft der Industrie, könnte sich das Wachstum um 0,3 Prozent oder mehr abflachen. In diesem Fall rechnet die EU-Kommission auch mit einem Wiederanstieg der Inflation um 0,4 bis 0,9 Prozent. Ihre Frühjahrsprognose wird die EU-Kommission am 8. April vorlegen.

Zwar räumte Regling ein, dass die Folgen des Irak-Krieges noch schwer abschätzbar seien. Eines stehe aber fest: Die Wirtschaft befinde sich anders als beim ersten Golfkrieg 1991 in einer wesentlich labileren Verfassung. Die Konjunktur lahme, an den Aktienmärkten hielte der Kursverfall an und könnte sich im Falle eines längeren Krieges noch verschärfen.

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