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Irak: Klagen gegen weitere US-Elitesoldaten

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben Klagen gegen weitere Elite-Soldaten im Zusammenhang mit Misshandlungen von irakischen Gefangenen erhoben. Bei den Vorfällen soll offenbar ein Iraker ums Leben gekommen sein.

Angeklagt seien drei Mitglieder der SEAL-Einheit der Marine, teilte das Militär am Freitag mit. Zu den Vorwürfen gehörten unter anderem Tötungsversuch, Körperverletzung, Misshandlung von Gefangenen und Justizbehinderung.

Das Militär hatte bereits vor einigen Tagen von einer Anklage gegen vier SEALs berichtet. Ein Militärsprecher in San Diego sagte, die Anklagen gingen auf eine Aussage eines Soldaten der Elite-Einheit zurück, der nach seiner Entlassung aus dem Dienst Vorwürfe gegen seine Kameraden erhoben habe.

Aus Marine-Kreisen verlautete, wegen der laufenden Ermittlung könnten keine Einzelheiten genannt werden, es gehe jedoch „nicht um Kleinigkeiten“. „Ein Gefangener starb offenbar als Folge von Dingen, die nicht hätten getan werden dürfen“, hieß es.

Aus Kreisen der Marine verlautete zudem, einige der Vorwürfe gegen die Soldaten stünden in Zusammenhang mit dem Fall eines Irakers, der im November 2003 gefangen genommen worden und später im Gefängnis Abu Ghraib gestorben sei. Einer Untersuchung des US-Heeres zufolge erhielt der Mann einen Schlag auf dem Kopf mit einem Gewehrkolben, als er von Marine-Soldaten gefasst worden sei. Der Verletzte sei dann von dem US- Geheimdienst CIA in das Gefängnis gebracht und dort mit einer Tasche über den Kopf unter eine Dusche gestellt worden.

Als Todesursache sei ein Blutgerinnsel im Gehirn festgestellt worden, das offenbar auf den Kolbenschlag zurückgehe. Gegen mehrere US-Soldaten wird wegen der Misshandlung von Gefangenen in Abu Ghraib ermittelt. Fotos von den Misshandlungen hatten international für Empörung gesorgt.

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