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Irak: Italien zieht Truppen ab

Die neue italienische Regierung unter Ministerpräsident Romano Prodi will voraussichtlich bis Oktober alle italienischen Soldaten aus dem Irak abziehen.

Bereits im kommenden Monat sollen 1100 der 2700 Italiener in die Heimat zurückkehren. Außenminister Massimo D’Alema und Verteidigungsminister Arturo Parisi hätten diesen Zeitplan beschlossen, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ in ihrer Samstag-Ausgabe. Offiziell werde Prodi die Pläne im Juni vorstellen, wenn das Parlament über eine weitere Finanzierung der Mission „Antikes Babylonien“ entscheiden muss.

„Das Versprechen der Wahlkampagne wird eingehalten“, schrieb die Zeitung mit Blickrichtung auf Prodis Ankündigung vor den Parlamentswahlen, die Soldaten nach Hause zu holen. Die Truppen würden in enger Absprache mit den USA und Großbritannien sowie mit den irakischen Autoritäten abgezogen, hieß es. Der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte im Juli 2003 mehr als 3000 Soldaten in den Irak geschickt. Das italienische Kontingent ist im Süden des Landes in Nassiriya stationiert. Bei einem Anschlag waren zuletzt vier italienische Soldaten ums Leben gekommen. Im November 2004 wurden in Nassiriya 19 Italiener getötet.

Die nunmehr regierende Mitte-Links-Allianz hatte die von Berlusconi herbeigeführte italienische Beteiligung an der Irak-Besetzung von Anfang an als „schweren Fehler“ verurteilt und der abgewählten Regierung „Unterwürfigkeit“ gegenüber den USA vorgeworfen.

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