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Irak: Gewaltspirale reißt nicht ab

Auf einem im Internet verbreiteten Video wurden drei irakische Nationalgardisten enthauptet. Ein Mitarbeiter des irakischen Ölministeriums fiel einem Mordanschlag zum Opfer. Bei einem Mörserangriff wurde ein Kind getötet.

Im Irak sind einem Fernsehbericht zufolge drei Mitglieder der Nationalgarde enthauptet worden. Eine bisher unbekannte bewaffnete Gruppe namens Brigade des ehrenhaften irakischen Volkes habe die Männer hingerichtet, berichtete der katarische Fernsehsender Al Jazeera am Mittwoch. Die Aufständischen hätten ihren Opfern „Spionage und Unterwerfung unter die US-Truppen“ vorgeworfen.

Der Sender zeigte ein Video mit den drei Gefangenen, nicht aber ihre Tötung. In dem Video gestehen die Nationalgardisten nach Angaben von Al Jazeera „Spionage, Razzien und die Festnahme irakischer Kämpfer“.

Der Autobombenanschlag auf der Hauptstraße zum internationalen Flughafen galt einem Bus, der Flughafenangestellte transportierte. Die Straße gilt als eine der gefährlichsten im Irak; amerikanische und irakische Militärkolonnen werden hier oft von Aufständischen angegriffen.

Ein Mörserangriff nahe eines US-Stützpunktes nördlich der irakischen Hauptstadt kostete nach Militärangaben ein Kind das Leben. Drei weitere wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der Angriff in Balad, rund 80 Kilometer nördlich von Bagdad, habe sich bereits am Dienstag ereignet, teilten die US-Streitkräfte mit.

Mehrere Entführungen

Die Entführer der Leiterin der Hilfsorganisation CARE International, Margaret Hassan, drohten damit, ihre Geisel Extremisten mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida zu übergeben. Wenn Großbritannien seine Truppen nicht innerhalb von 48 Stunden aus dem Irak abziehe, solle Hassan der Gruppe Al Kaida im Irak übergeben werden, berichtete der Fernsehsender Al Jazeera am Dienstagabend.

Eine Aushändigung an die Gruppe um den Jordanier Abu Mussab al Sarkawi wäre für Hassan möglicherweise ein Todesurteil, die Gruppe hat schon zahlreiche Geiseln im Irak grausam hingerichtet. Die Drohung der Kidnapper ging auf einem Videoband ein, das der Sender am Dienstag erhalten hatte. Wegen des grausamen Inhalts wurde das Band jedoch nicht ausgestrahlt. Die 59 Jahre alte Hassan war vor gut zwei Wochen in Bagdad gekidnappt worden.

Unterdessen wurden im Irak erneut mehrere Ausländer entführt: Geiselnehmer hätten vier Jordanier in ihre Gewalt gebracht, teilte die Regierung in Amman am Mittwoch mit. Zwei weitere Jordanier seien in der mittelirakischen Stadt Ramadi beschossen worden. Nach Angaben der irakischen Polizei wurde in der Nacht zum Mittwoch in Bagdad außerdem ein Lieferant der US-Streitkräfte entführt.

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