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Irak: Gewalt hält an

Bei einem Bombenanschlag im Westen des Irak sind nach US-Angaben fünf US-Soldaten getötet worden. Die Soldaten seien am Vortag mit ihrem Fahrzeug bei Ramadi auf einen Sprengsatz gefahren, teilte die US-Armee am Donnerstag mit.

Die anhaltende Gewalt im Irak hat wieder zahlreiche Menschen das Leben gekostet. Bei einem Bombenanschlag im Westen des Landes wurden fünf US-Soldaten getötet, wie die Streitkräfte am Donnerstag mitteilten. Der am Straßenrand versteckte Sprengsatz explodierte am Mittwoch nahe der Stadt Ramadi neben dem Fahrzeug der Marineinfanteristen, wie es hieß. Sie erlagen wenig später ihren Verletzungen. Ein weiterer Soldat wurde in Ramadi nach Militärangaben von Schüssen getötet.

Insgesamt 1.714 getöte US-Soldaten

Damit wurden seit Beginn des Irak-Kriegs 2003 nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP mindestens 1.714 Angehörige der US-Streitkräfte im Irak getötet. In Mossul wurden am Donnerstag ein Richter und sein Leibwächter getötet. Bewaffnete hätten eine Straße gesperrt und das Feuer auf den Wagen des Richters eröffnet, erklärte ein Arzt am Krankenhaus der Stadt.

Im Norden Bagdads und in Kirkuk detonierten am Donnerstag nach Polizeiangaben zwei Autobomben. Dabei wurden jeweils fünf irakische Soldaten und in Kirkuk darüber hinaus ein achtjähriger Junge verletzt.

Befreite Geisel wohlauf

Der in einem Kommandounternehmen aus irakischer Geiselhaft befreite Australier Douglas Wood ist nach Angaben seines Bruders bei “überraschend guter Gesundheit“. In Anbetracht der 47 Tage dauernden Gefangenschaft gehe es seinem 64 Jahre alten Bruder sehr gut, sagte Malcolm Wood am Donnerstag in Canberra.

Der australische Ministerpräsident John Howard bezeichnete die geglückte Befreiung durch irakische und amerikanische Soldaten als ein Wunder. Wood sagte, er sei von den Geiselnehmern insgesamt „ziemlich anständig“ behandelt worden.

Resolution im Repräsentantenhaus

Je zwei Abgeordnete von Demokraten und Republikanern wollten am Donnerstag im US-Repräsentantenhaus eine Resolution zum Abzug der US-Truppen aus dem Irak einbringen. Darin wird gefordert, mit dem Abzug bis zum 1. Oktober 2006 zu beginnen. Die Regierung von US-Präsident George W. Bush lehnt einen Zeitplan für den Rückzug wegen der angespannten Sicherheitslage ab. Es wäre das erste Mal, dass Abgeordnete beider Parteien eine derartige Resolution einbringen.

Unterdessen hat die moslemische Extremistenorganisation Al Kaida im Irak nach der Geiselnahme irakischer Soldaten ihr Ultimatum an die Regierung erneut verlängert. Die Regierung habe weitere 72 Stunden Zeit, alle im Irak inhaftierten Frauen freizulassen, teilte die Gruppe auf einer islamistischen Internetseite mit. „Lasst die hilflosen moslemischen Frauen aus den Gefängnissen des Innenministeriums und anderen Haftanstalten frei“, hieß es.

Drohung der Al Kaida

Sollte die Regierung dieser Forderung nicht nachkommen, würden die 36 Soldaten in der Gewalt Al Kaidas getötet. Unter den Geiseln sei auch ein ranghoher Offizier. Die Echtheit der Erklärung konnte zunächst nicht bestätigt werden konnte. Die Entführer hatten ihr erstes Ultimatum von 24 Stunden bereits einmal verlängert.

Die im Irak aktive Al-Kaida-Gruppe unter der Führung von Abu Mussab al-Zarqawi hatte am vergangenen Donnerstag im Internet erklärt, 36 Soldaten entführt zu haben. Der irakischen Polizei zufolge waren dagegen am Vortag 22 Soldaten in dem schiitisch geprägten Süden des Landes verschleppt worden. Zwei Tage später wurden 16 Leichen im Westen des Irak gefunden. Es war jedoch unklar, ob es sich bei den überwiegend in zivil gekleideten Leichen um die entführten Soldaten handelte.

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