Irak erhält 60 Prozent Schuldenerlass
Darauf hätten sich die Gläubigerstaaten geeinigt, sagte der irakische Übergangsminister für Entwicklung, Mahdi el Hafiz, am Samstag zum Auftakt einer Geberkonferenz in Abu Dhabi.
Zum Auftakt der Konferenz hatte die irakische Regierung die internationale Gemeinschaft um eine Nothilfe von vier Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) gebeten. Mit dem Geld sollten noch in diesem Jahr 700 dringliche Vorhaben finanziert werden, sagte el Hafidh.
An dem zweitägigen Treffen in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) nehmen rund 40 Länder und internationale Institutionen teil. Bei der Geberkonferenz in Madrid im vergangenen Oktober hatte die Weltgemeinschaft dem Irak insgesamt 33 Milliarden Dollar zugesagt.
Unterdessen hat der Streit um den Status des islamischen Rechts die Verhandlungen für eine irakische Interimsverfassung am Samstag in eine Sackgasse manövriert. Acht schiitische Mitglieder des Verwaltungsrats hätten die Sitzung aus Protest verlassen, weil das muslimische Recht nicht zur Grundlage für Scheidungs- und Erbangelegenheiten gemacht werden sollte, erklärte Ratsmitglied Mahmud Othman.
Der Verfassungsentwurf sollte ursprünglich noch am Samstag verabschiedet und US-Verwalter Paul Bremer vorgelegt werden. Trotz der Protestaktion würden die Gespräche vermutlich am Samstag fortgesetzt und der Entwurf noch rechtzeitig verfasst, sagte die Ratsangehörige Radscha Habib el Chusaai, die die Diskussion über Frauenrechte in der Übergangsverfassung angeregt hatte.