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Irak: Entführungen und Tote

Unbekannte haben im Nordirak eine Schwester von Wohnungsbauminister Jassim Mohammed Khodeir und zwei weitere irakische Zivilisten entführt. Dies teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Demnach lauerten die Entführer Yalmaz und ihren beiden männlichen Begleitern in der Nacht an der Straße von Tikrit nach Kirkuk auf. Die Familie des Ministers stammt aus Kirkuk.

Im Westirak starben am Mittwoch drei irakische Soldaten, als ein Sprengsatz in der Nähe ihrer Straßensperre in Falluja explodierte. In Haditha brachte die Polizei unterdessen vier Tote ins Leichenschauhaus, die von Extremisten gefesselt und erschossen worden waren. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben von Krankenhausärzten um drei irakische Soldaten und einen Zivilisten.

In Bagdad wurde der Generaldirektor des irakischen Kulturministeriums, Nabil Yasser al Mussawi, von Attentätern erschossen. Wie Sicherheitskräfte weiter mitteilten, töteten die Attentäter bei dem Überfall in einem südlichen Viertel von Bagdad auch Mussawis Fahrer. Eine Passantin wurde verletzt, als die bewaffneten Männer auf den Dienstwagen des Regierungsbeamten schossen. Im Westen Bagdads wurde der Konvoi des Ministers für Wasserkraft angegriffen. Der Minister befand sich nicht in dem Wagen, ein Leibwächter wurde verletzt. In Nord-Bagdad nahmen irakische Soldaten 20 mutmaßliche Aufständische gefangen.

Unterdessen ist in den USA angesichts der Zahl von inzwischen 2.000 toten US-Soldaten im Irak die Debatte über den Sinn des US- Militäreinsatzes erneut aufgeflammt. „Zweitausend Amerikaner haben jetzt ihr Leben im Irak verloren“, sagte der demokratische Abgeordnete James McGovern am Dienstag in Washington im US-Senat. „Es wird Zeit, diesen Krieg zu beenden.“

US-Präsident Bush erteilte Forderungen nach einem schnellen Abzug der US-Truppen aus dem Irak erneut eine Absage. Der Einsatz werde noch „mehr Opfer“ fordern. Die bekannte Kriegsgegnerin Cindy Sheehan rief zu zivilem Ungehorsam auf, um einen Truppenabzug zu erwirken. Der US-Senat legte eine Schweigeminute für die Toten ein.

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