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Irak: Entführung zweier Franzosen

Nach der Entführung zweier französischer Journalisten im Irak ist der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin am Morgen zu einer Krisensitzung mit mehreren Ministern zusammen gekommen.

Die französische Botschaft in Bagdad und die Behörden in Frankreich seien mobilisiert, bestätigte ein Sprecher des Außenministeriums am Sonntag in Paris. Gefordert wurde die rasche Freilassung der beiden Journalisten.

Georges Malbrunot, Sonderkorrespondent der Zeitung „Le Figaro“, und Christian Chesnot, Mitarbeiter von Radio France Internationale (RFI), waren vor einer Woche auf dem Weg in die belagerte Stadt Najaf verschwunden. Die Entführer, die sich „Islamische Armee Iraks“ nennen sollen, fordern eine Aufhebung des Kopftuchverbots an französischen Schulen. Falls Frankreich nicht innerhalb von 48 Stunden reagiere, würden die Journalisten getötet, lautete die Drohung.

Sprecher der moslemischen Gemeinde in Frankreich äußerten sich „entsetzt“ über diese „unwürdige und furchtbare Erpressung“. „Es sind nicht die Muslime Frankreichs, die die Aufhebung des Kopftuchverbots fordern“, sagte der Vorsitzende des französischen Muslim-Rates, Dalil Boubakeur.

Das zunächst umstrittene Kopftuchverbot war im März mit überwältigender Mehrheit von der Nationalversammlung verabschiedet worden. In Paris und in mehreren arabischen Ländern kam es zu Demonstrationen gegen das Verbot, das als Diskriminierung der Moslems betrachtet wurde.

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