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Irak: Drei italienische Militärpolizisten verletzt

Drei italienische Militärpolizisten sind in der Nacht auf Dienstag in der südirakischen Stadt Nasirija bei einem Angriff auf eine Patrouille verletzt worden. Der Zustand von einem der drei Carabinieri sei ernst, meldete RAI.

Er schwebe jedoch nicht in Lebensgefahr, berichtete das italienische Staatsfernsehen am Dienstag weiter. Nach Angaben des Sprechers des italienischen Kontingents in Nasirija, Ettore Sarli, seien die Carabinieri von Extremisten angegriffen worden. Die Lage sei wieder ruhig.

Unterdessen flammten die Kämpfe in der schiitischen Pilgerstadt Nadschaf wieder auf. US-Armee und irakische Soldaten lieferten sich Gefechte mit Anhängern des radikalen Schiitenführers Muktada el Sadr in der Nähe der Imam-Ali-Moschee, berichteten Reporter.

Zuvor hatte der Polizeichef von Nadschaf mit der Erstürmung der Moschee gedroht, in der sich die Anhänger El Sadrs verschanzt haben. Noch am selben Tag wurde eine Delegation der irakischen Nationalkonferenz in Nadschaf erwartet, um El Sadr zur Einstellung der Kämpfe zu bewegen.

In Bagdad kam es am Dienstag zu einem Streit in der Nationalkonferenz. Aus Protest gegen das Wahlverfahren für den neuen irakischen Nationalrat drohten hunderte Delegierte, die Versammlung zu verlassen.

Die grossen Parteien dominierten die Konferenz und hätten bereits Listen mit den Mitgliedern für den Rat erstellt, sagte der Schiit Asis el Jasseri von der Nationalen Demokratischen Bewegung in Bagdad. „Wir lehnen das ab, und wenn das Problem nicht heute gelöst wird, wird die ganze Konferenz auseinanderbrechen.“

19 der 100 Sitze des Nationalrats sind schon vergeben: Sie sind für Mitglieder des früheren Regierungsrats reserviert. Für die übrigen 81©Sitze sollen die Vertreter der Volksgruppen und Religionen Namenslisten erstellen.

Über diese soll dann abgestimmt werden. Aufgabe des Nationalrats ist unter anderem, die für Januar 2005 geplanten Wahlen vorzubereiten.

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