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Irak: Chalabi kaum Präsidentschafts-Chancen

Der umstrittene Vorsitzende des "Irakischen Nationalkongress" (INC), Chalabi, will nicht aufgeben: Sonst hat sich die vereinigte Schiiten-Allianz im Irak auf den derzeitigen Vizepräsidenten Ibrahim al-Jaafari als Regierungschef geeinigt.

Nachdem sich die Wahlsieger der vereinigten Schiiten-Allianz im Irak offensichtlich auf den derzeitigen Vizepräsidenten Ibrahim al-Jaafari als künftigen Regierungschef geeinigt haben, zogen sich fast alle anderen Bewerber zurück. Muwaffak al-Rubaie, der ebenfalls als Kandidat der religiös orientierten Vereinigten Irakischen Allianz einen Sitz in der konstituierenden Nationalversammlung errungen hat, sagte am Mittwoch in Bagdad: „Die Kandidaten der Allianz werden sich morgen und übermorgen treffen, um noch einmal über diese Frage zu sprechen.“

Jaafari ist der Vorsitzende der schiitischen Dawa-Partei und seit Juni 2004 Stellvertreter des Übergangs-Präsidenten Ghazi al-Yawar. Kurdenführer Jalal Talabani, Chef der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), ist inzwischen als möglicher Staatspräsident im Gespräch.

Der Premier-Kandidat des zur Vereinigten Allianz gehörenden pro-iranischen „Obersten Rats für die Islamische Revolution“ (SCIRI), Übergangs-Finanzminister Adil Abdul Mahdi, hat sich zu Gunsten Jaafaris aus dem Rennen zurückgezogen. Irakische Zeitungen berichteten am Mittwoch, der SCIRI erhalte als Kompensation für seinen Verzicht auf das Amt des Ministerpräsidenten mehr Ministerposten als zunächst vorgesehen. Einzig der wegen seiner einst so engen Beziehungen zum Pentagon umstrittene Vorsitzende des „Irakischen Nationalkongress“ (INC), Ahmed Chalabi, bemüht sich dem Vernehmen nach immer noch um eine Mehrheit für seinen Anspruch auf die Ministerpräsidentschaft.

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