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Irak: Aufständische greifen Polizeiwachen an

Im Irak haben Aufständische am Freitag Augenzeugen zufolge zwei Polizeiwachen bei Bakuba nordöstlich der Hauptstadt Bagdad mit Granaten angegriffen. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Die beiden Wachen waren von US-Soldaten gesichert. Bakuba gilt als Widerstandshochburg gegen die US-Truppen. Die Aufständischen halten den irakischen Sicherheitskräften Kollaboration mit den USA vor. Bei Angriffen auf Polizeiwachen im Irak sind in den vergangenen Monaten zahlreiche Menschen getötet worden.

Anhaltende Kämpfe erschweren unterdessen die Rückkehr von Einwohnern nach Falluja. Freitag Früh waren Explosionen aus der Richtung der Stadt zu hören, Rauchwolken stiegen auf. Mehrere der 25 an einer Kontrollstelle wartenden Autos mit Rückkehrwilligen kehrten daraufhin um und entschieden sich gegen die Heimkehr. Die US-Armee hatte am 8. November eine Großoffensive auf die sunnitische Widerstandshochburg begonnen, die meisten der 300.000 Bewohner flohen aus der Stadt. Am Donnerstag hatten die irakische Regierung und die US-Armee den ersten Bewohnern des südwestlichen Stadtteils al-Andalus die Rückkehr erlaubt. 900 Menschen machten am ersten Tag von dem Angebot Gebrauch.

Die Stadt ist durch die wochenlangen Kämpfe in weiten Teilen schwer zerstört, ein Wiederaufbau wird nach Einschätzung eines US-Offiziers Jahre dauern. Die irakische Regierung hatte am Montag allen nach Falluja heimkehrenden Familien eine Soforthilfe von umgerechnet 100 Dollar (74 Euro) zugesagt und für Eigentumsverlust jeweils weitere 10.000 Dollar in Aussicht gestellt.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld besuchte am Freitag den US-Stützpunkt Camp Falluja nahe der Stadt. Vor Soldaten räumte er „Rückschläge“ im Irak ein. „Der Weg ist holprig und hart. Es ist kein glatter, einfacher Weg zum Erfolg, es gibt Rückschläge“, sagte der Minister. Wenn die Soldaten jedoch später einmal sein Alter erreicht haben würden, „werdet ihr zurückschauen und stolz sein“.

Am frühen Morgen hatte Rumsfeld die nordirakische Stadt Mosul (Mossul) besucht, wo bei einem Anschlag auf einen US-Armeestützpunkt am Dienstag 22 Menschen getötet worden waren, darunter 14 US-Soldaten und vier US-Zivilangestellte. Dabei hatte er den Soldaten versprochen, auch wenn die Lage derzeit „düster“ aussehe, würden sie schließlich doch den Sieg über die Aufständischen davontragen und Geschichte schreiben.

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