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Irak: Auch Blair in Bedrängnis

Auch der britische Premier Blair entschuldigt sich für die Misshandlung irakischer Gefangener - Regierung wusste angeblich schon mehrere Monate lang Bescheid.

Der britische Premierminister Blair hat sich im Namen seiner Regierung für die Misshandlungen irakischer Gefangener durch britische Soldaten entschuldigt. „Wir entschuldigen uns zutiefst bei allen, die von unseren Soldaten misshandelt worden sind“, sagte Blair am Sonntagabend in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender France 3. Die Misshandlungen seien „vollkommen inakzeptabel“.


Die Verantwortlichen würden gemäß der Disziplinarvorschriften der Armee bestraft. Das Fehlverhalten entspreche nicht dem Verhalten der Mehrheit der britischen Soldaten, fügte Blair hinzu.


Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hat nach eigenen Angaben die britische Regierung bereits im Mai vergangenen Jahres darüber informiert, dass Häftlinge in der südirakischen Stadt Basra von britischen Soldaten gefoltert worden seien. Mindestens ein Gefangener sei an den Folgen gestorben. Die Regierung habe jedoch nicht reagiert.


In Reaktion auf die Anschuldigungen von amnesty räumte das britische Verteidigungsministerium ein, „seit mehreren Monaten“ von den Vorwürfen der Misshandlung irakischer Gefangener durch britische Soldaten gewusst zu haben. Es werde bereits seit vergangenem Jahr zu derartigen Anschuldigungen ermittelt, sagte eine Ministeriumssprecherin am Sonntagabend in London. Seit wie vielen Monaten, sagte sie nicht.


Amnesty kritisierte, dass bisher keine neutrale, zivile Ermittlung eingeleitet wurde. Statt dessen untersuche die Militärpolizei die Vorwürfe geheim. Die Militärpolizei sei jedoch nicht unabhängig, wie es im Völkerrecht gefordert werde. “


Redaktion: Elisabeth Skoda

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