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Irak: Arzte verweigern Soldaten-Behandlung

Beleidigungen und tätliche Angriffe: Nach einem Streit mit irakischen Soldaten haben die Ärzte in einem Bagdader Krankenhaus sich geweigert, die verletzten Opfer eines Selbstmordanschlags vom Mittwochmorgen zu behandeln.

Der Streit habe sich entzündet, als ein Arzt sich trotz der Bitte eines Soldaten weigerte, sein Handy auszuschalten, berichtete Amir Fadel, Arzt im Bagdader Jarmuk-Krankenhaus, wo regelmäßig die Verletzten von Anschlägen in der Stadt eingeliefert werden. Als er zwischen den Kontrahenten vermitteln wollte, sei er von dem Soldaten geschlagen worden, berichtete Fadel. Auch ein weiterer Arzt sei geschlagen, ein dritter Arzt von anderen Soldaten beleidigt worden.

Die Ärzte hätten daraufhin die Arbeit niedergelegt und eine Versammlung abgehalten. Dabei sei entschieden worden, eine Untersuchung des Verhaltens der Soldaten sowie Sanktionen zu beantragen. Außerdem forderten die Ärzte einen besseren Schutz während ihrer Arbeit und ein Verbot der Präsenz von Soldaten in der Nähe von Medizinern. Die Soldaten schössen dort häufig in die Luft und gefährdeten so das Leben von Verletzten, hieß es zur Begründung.

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