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Irak: Anschlagsserie auf Besatzungstruppen

Bei einem Angriff auf einen US-Konvoi in Falluja sind am Donnerstag zwei Zivilisten schwer verletzt worden, die mit ihrem Wagen neben dem Konvoi fuhren.

Bei einem Bombenanschlag nördlich von Bagdad sind ein US-Soldat getötet und zwei weitere verletzt worden. Zuvor waren bei Gefechten zwischen irakischen Sicherheitskräften und schiitischen Milizionären im südlichen Nassiriyah vier Polizisten ums Leben gekommen. Der arabische Nachrichtensender Al Jazeera berichtete, italienische Soldaten hätten eingegriffen und acht Kämpfer festgenommen. Ein Soldat sei dabei verletzt worden.
In Falluja explodierte nach Angaben von Augenzeugen am Morgen zuerst eine Mine, als der Versorgungskonvoi der US-Armee am Bürgermeisteramt vorbeifuhr. Anschließend eröffneten Aufständische mit Mörsergranaten und Panzerfäusten das Feuer auf die Soldaten, die sich unverletzt in Sicherheit bringen konnten. Ein irakischer Zivilist verlor ein Bein. Ein Augenzeuge sagte außerdem, eine offensichtlich fehlgeleitete Mörsergranate habe weiter entfernt zwei weitere Iraker getroffen und erheblich verletzt.

In der südirakischen Stadt Basra sind zwei Dolmetscherinnen der britischen Besatzungstruppen erschossen worden. Die beiden Irakerinnen waren am Mittwochabend auf dem Heimweg, als Bewaffnete ihr Taxi anhielten und die Schwestern erschossen, wie ein Militärsprecher am Donnerstag mitteilte. Im Irak werden häufig Mitarbeiter der Besatzungstruppen angegriffen. Möglicherweise standen hinter dem Überfall aber auch religiöse Fundamentalisten. Schiitische Milizen sollen in Basra schon mehrere Morde verübt haben, um das islamische Recht durchzusetzen.

Nach einem tödlichen Überfall auf zwei Mitarbeiter der US-Zivilverwaltung bat der Chef der Behörde, Paul Bremer, die US-Bundespolizei FBI um Hilfe. Die beiden Männer waren am Mittwoch von als Polizisten verkleideten Angreifern erschossen worden.

Das US-Verteidigungsministerium hat aus einem Etat von insgesamt fünf Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Euro) sieben Aufträge an britische und US-Firmen für die Koordinierung von Wiederaufbauprojekten im kriegszerstörten Irak vergeben. Wie das Pentagon erklärte, sollen in den kommenden Tagen zehn weitere Aufträge folgen. Dabei gehe es um die Bereiche öffentliche Arbeiten und Wasser, Verkehr und Kommunikation, Sicherheit und Justiz, Bau-, Bildungs- und Gesundheitswesen sowie Elektrik. Den Zuschlag erhielten die Firmen CH2M Hill/Parsons aus Pasadena, AECOM aus Los Angeles, Berger/URS aus Washington/San Francisco sowie das amerikanisch-britische Joint-Venture Iraq Power Alliance und Foster Wheeler aus Großbritannien für die Beteiligung am Wiederaufbau im Öl-Sektor.

Der US-Kongress hatte im Oktober des vergangenen Jahres insgesamt 18,4 Milliarden Dollar (14,8 Milliarden Euro) für den irakischen Wiederaufbau bereitgestellt. Insgesamt sollen damit mehr als 2300 Projekte finanziert werden. Nach Schätzungen der Weltbank sind Investitionen in Höhe von mindestens 55 Milliarden Dollar im Irak notwendig.

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