AA

Irak: Anschläge auf offizielle Stellungen

Nahe dem irakischen Innenministerium und bei einem Nationalgardisten-Hauptquartier sind Anschläge am Mittwoch verübt worden. Wieder kostete es mehreren Menschen das Leben.

Bei dem Selbstmordattentat vor dem Hauptquartier der irakischen Nationalgardisten in Bakuba wurde mindestens eine Person getötet und weitere 14 verwundet, darunter der Polizeichef der 65 Kilometer nordöstlich von Bagdad gelegenen Stadt, teilte ein Polizeisprecher mit. Nach anderen Angaben blieb Oberstleutnant Mudhaffar al-Jiburi jedoch unverletzt, als der Sprengsatz neben seinem Konvoi explodierte. Bakuba zählt zu den Aufständischen-Hochburgen im so genannten sunnitischen Dreieck des Irak.

Unterdessen ist in der rund 40 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Ortschaft Duluiya nach Polizeiangaben ein Iraker von Unbekannten ermordet worden. Der Mann arbeitete als Vertragsarbeiter in einem Militärlager der Amerikaner bei Tikrit. Zwei weitere Zivilisten, die in der Nähe seines Hauses mit ihm auf der Straße standen, erlitten schwere Verletzungen. In der nordirakischen Stadt Kirkuk entschärften US-Soldaten am Donnerstag eine Autobombe.

Die irakische Übergangsregierung will ihre Sonderbefugnisse in Sachen Bekämpfung von Aufständischen für weitere 30 Tage behalten. Weiters soll der im Vorfeld des US-Angriffs auf die Rebellen-Hochburg Falluja im November des Vorjahres verhängte Ausnahmezustand bis zum 31. März aufrecht bleiben. Der Ausnahmezustand gilt für den gesamten Irak mit Ausnahme der Kurden-Gebiete im Norden. Er erlaubt es der Regierung Ausgangssperren zu verhängen sowie Grenzen und Flughäfen zu schließen und Verdächtige ungeachtet der geltenden rechtlichen Grundlagen festzunehmen.

Im Rahmen des ersten Anschlages am Donnerstag morgen schossen Wachleute auf die Fahrzeuge der Attentäter und verhinderten so, dass sie zum Haupteingang vordringen konnten. Aus diesem Grund halte sich die Zahl der Opfer in Grenzen, hieß es im Innenministerium.

Unterdessen stieg die Zahl der im Irak getöteten US- Militärangehörigen auf 1.500. Die amerikanischen Streitkräfte gaben Donnerstagfrüh den Tod eines Marineinfanteristen bekannt. Der Soldat sei am Mittwoch bei einem „Einsatz für Sicherheit und Stabilität“ in der Provinz Babil ums Leben gekommen. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AP war er der 1.500. Angehörige des US-Militärs, der seit Beginn des Golfkriegs im März 2003 im Irak sein Leben ließ.

Laut US-Verteidigungsministerium wurden mindestens 1.140 Soldaten in Gefechten oder bei Anschlägen getötet. Der weitaus größte Teil kam erst nach dem offiziellen Ende der Hauptkampfhandlungen am 1. Mai 2003 ums Leben.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Irak: Anschläge auf offizielle Stellungen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen