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Irak: Anschläge auf Ausländer und Touristen

Im Irak hat eine neue militante Gruppe mit Anschlägen auf Ausländer und Geschäftsleute gedroht. Ein Drohbrief der bisher unbekannten Gruppe wurde veröffentlicht.

Die Mitglieder bezeichnen sich darin selbst als Anhänger des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein. Sie werfen US-Präsident George W. Bush vor, mit dem Krieg gegen den Irak Hass und Terrorismus gesät zu haben.

Die bewaffneten Angriffe würden sich gegen US-Amerikaner, Juden, Geschäftsleute und ausländische Firmenmitarbeiter richten, heißt es weiter. Die Gruppe drohte auch mit Anschlägen auf den Konferenzpalast in Bagdad, in dem die US-Zivilverwaltung und der Provisorische Übergangsrat ihre Pressekonferenzen abhalten. Als weitere Ziele werden Hotels mit Ausländern sowie Paläste und Gästehäuser des früheren Regimes genannt, in denen zurzeit die US-Armee und die Zivilverwaltung Quartier bezogen haben.

Im Irak hat sich in den vergangenen Tage ein Strategiewechsel militanter Gruppen angedeutet. Bisher hatten sich die Anschläge vor allem gegen US-Soldaten und Angehörige der alliierten Truppen gerichtet. Zuletzt wurden die Angriffe und Sabotageakte aber auch auf so genannte weiche Ziele ausgeweitet. Dazu gehören beispielsweise Botschaften sowie die zivile Infrastruktur.

Am Wochenende waren bei Sabotageakten unter anderem eine Hauptwasserleitung in Bagdad und die Erdölexportleitung in die Türkei beschädigt worden. Nach Angaben von US-Zivilverwalter Paul Bremer entsteht dem Irak damit ein Einnahmeausfall von sieben Millionen US- Dollar (6,26 Mill. Euro) am Tag. Die US-Zivilverwaltung und der Provisorische Übergangsrat machen für die Anschläge und Sabotageakte Anhänger von Saddam Hussein, frühere Geheimdienstmitarbeiter und Mitglieder der Baath-Partei, ausländische Terroristen sowie gewöhnliche Kriminelle verantwortlich.

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