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Irak: Anschlag gescheitert

Nur Stunden vor der Fortsetzung des Prozesses gegen Hussein hat der oberste Richter des Irak einen Mordanschlag unverletzt überlebt. Ein Selbstmordattentäter versuchte mit seinem Wagen in das Haus von Midhat al-Mahmudi zu rasen.

Das Fahrzeug wurde von einer Betonbarriere gestoppt und explodierte. Der Attentäter wurde getötet, zwei weitere Personen verletzt.

Die Sicherheitskräfte deckten zudem einen Komplott sunnitischer Aufständischer auf, am Montag das Sondertribunal in Bagdad anzugreifen. Die Gruppe Revolutionsbrigaden 1920 wollte während der Sitzung Raketen auf das Gebäude in der Grünen Zone abfeuern, in dem der Prozess stattfindet. Ob die Gefahr ausgeräumt wurde, war zunächst unklar.

Einer der fünf Richter im Prozess gegen Saddam Hussein ist indes zurückgetreten und ersetzt worden. Der Richter entschloss sich zum Rücktritt, nachdem er erfuhr, das einer der Angeklagten an der Hinrichtung seines Bruders beteiligt gewesen sein könnte.

Das Sondertribunal tagt in in der ehemaligen Zentrale der Baath- Partei Saddam Husseins. Der Ex-Präsident stützte seine Macht vor allem auf die Minderheit der arabischen Sunniten, unter denen er deshalb bis heute viele Anhänger hat.

Der irakische Ex-Premier Allawi ist am Sonntag in der schiitischen Pilgerstadt Najaf angegriffen worden. Dutzende Bewaffnete hinderten Allawi daran, den Imam-Ali-Schrein zu besuchen. Laut Allawi trachtete ihm die Menge nach dem Leben. Allawi ist ein säkularer Schiit und gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Parlamentswahl in neun Tagen.

Die Zahl der bei Gewaltakten im Irak getöteten Menschen ist im November gegenüber dem Vormonat drastisch gestiegen. 666 Menschen starben im November, im Oktober waren es 407 Todesopfer.

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