Irak: Anschlag auf Polizeiakademie
Der Anschlag ereignete sich nach Angaben eines Polizeisprechers in Hillah, knapp 100 Kilometer südlich von Bagdad. Zunächst war nicht klar, ob es sich bei den Toten um Polizisten oder Zivilpersonen handelt. Irakische Sicherheitskräfte werden immer wieder Ziel von Anschlägen. Extremisten werfen den Polizisten und Soldaten vor, Handlanger der ausländischen Truppen zu sein.
In der irakischen Polizeiakademie, gegen die der Anschlag am Mittwoch verübt wurde, fand zu diesem Zeitpunkt eine Abschlussfeier für Absolventen statt. Über die Anzahl der Verletzten gab es zunächst keine Informationen. Bei einem anderen Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der US-Armee starben in West-Bagdad am Morgen zwei irakische Zivilisten zusammen mit dem Attentäter. Nach Angaben von Augenzeugen wurde ein Fahrzeug der Amerikaner zerstört. Zu möglichen US-Opfern lagen keine Angaben vor.
Prominenter sunnitischer Politiker im Nordirak ermordet
Ein wichtiger sunnitischer Politiker im Nordirak ist von Unbekannten ermordet worden. Die Leiche von Omar Mahmud Abdullah, einem der Führer der Irakischen Islam-Partei, wurde am Mittwoch in al-Wehda, einem östlichen Vorort von Mossul, gefunden, wie aus Parteikreisen zu erfahren war. Der Politiker war am Vortag von Bewaffneten aus der von ihm betriebenen Apotheke in Mossul verschleppt worden. In einem Kommuniqué verurteilte die Islam-Partei das schändliche Verbrechen an einem gläubigen Mann und drückte ihre Entschlossenheit aus, sich durch solche Untaten nicht einschüchtern zu lassen.
Im Dezember hatte die Irakische Islam-Partei, die als wichtigste Partei der irakischen Sunniten angesehen wird, beschlossen, die von der Übergangsregierung in Bagdad durchgeführten allgemeinen Wahlen am 30. Jänner zu boykottieren.
Bei einem weiteren Selbstmordanschlag im Irak sind am Mittwoch mindestens sechs Polizisten getötet worden. Weitere 13 Beamte wurden nach Krankenhausangaben verletzt, als sich der Attentäter am Nachmittag an einer Straßensperre in Bakuba nördlich von Bagdad mit seinem Auto in die Luft sprengte. Einen Tag nach dem Attentat auf den Gouverneur von Bagdad, Ali Radi al-Haidari, wurden am Mittwoch bei der Explosion einer Autobombe vor einer Polizeischule in Hilla mindestens 20 Menschen getötet. Die irakischen Sicherheitskräfte verloren allein in den vergangenen vier Monaten über 1.300 Angehörige.