Irak: Amerikanische Geisel enthauptet
Das Video trägt den Titel Abu Mussab al Zarkawi schlachtet einen Amerikaner. Vor seiner Enthauptung fordert das Opfer, das sich als Benjamin Danforth (Reuters führt den Namen Benjamin Ford an, Anm.) aus San Francisco vorstellt, die US-Besatzungstruppen zum Abzug aus dem Irak auf.
Wir müssen jetzt sofort dieses Land verlassen. Wenn nicht, werden wir alle auf diese Art getötet, sagt der mit einem T-Shirt bekleidete US-Bürger, der am ganzen Körper zittert. Auf den Aufnahmen sitzt er auf einem Stuhl in einem dunklen Raum, die Hände auf dem Rücken. Das Video ist mehrfach geschnitten, die Aufnahmen des Amerikaners sind mit Bildern verstümmelter und verletzter Iraker versetzt.
Falls sich der Mord bestätigt, wäre Danforth (Ford) der zweite US-Bürger, der von irakischen Aufständischen geköpft wurde. Im Mai war der Amerikaner Nicholas Berg enthauptet worden, auch dazu bekannte sich die Extremistengruppe um den jordanischen Extremisten Al Zarkawi, der als Vertrauter von Osama Bin Laden gilt. Die US-Geheimdienste hatten mehrfach erklärt, vermutlich habe Al Zarkawi selbst Berg getötet. In dem neuen Video wird dies zwar durch den Titel impliziert, der Täter wird jedoch nicht gezeigt. Zu sehen ist lediglich ein Messer in Großaufnahme, das in den Hals des Opfers schneidet.
Radikale Moslems haben in den vergangenen vier Monaten im Irak zahlreiche Geiseln aus mehr aus 20 Staaten entführt, darunter auch Moslems. Die meisten sind unverletzt freigelassen worden, mindestens zehn wurden jedoch getötet. Die Geiselnehmer haben den vorzeitigen Abzug der etwa 50 philippinischen Soldaten aus dem Irak sowie von einigen Firmen erreicht.
Die USA hatten am Mittwoch mitgeteilt, die von ihnen geführte Koalition werde keine weiteren Zugeständnisse wie die der Philippinen machen. Den Terroristen nachzugeben würde bedeuten, alle Mitglieder der multinationalen Truppen zu gefährden.
