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Irak: Amerikaner in Sunniten-Hochburg

Noch vor Sonnenaufgang rollten Panzer: Die US-Armee im Irak hat ihre Offensive gegen Aufständische in der Provinz Anbar am Mittwoch fortgesetzt und sich nach eigenen Angaben einen Weg in die Stadt Haklaniya frei gekämpft.

Die US-Armee rollte in die 240 Kilometer westlich von Bagdad gelegene Stadt, eine Hochburg sunnitischer Rebellen. Nach Angaben eines US-Offiziers wurde die Kolonne mit Sprengsätzen und Granatwerfern angegriffen. Die Soldaten hätten das Feuer mit Maschinengewehren erwidert.

Das US-Militär hat den Kampf gegen Rebellen in Anbar in dieser Woche verstärkt. Die Provinz erstreckt sich westlich von Bagdad bis zu den Grenzen zu Syrien, Jordanien und Saudiarabien. Sunnitische Moslems, die gegen die von den USA geführten Besatzungstruppen kämpfen, haben in der Region mehrere Festungen errichtet. Viele Rebellen zogen sich im vergangenen November in das 60.000 Einwohner zählende Haklaniya und andere Städte der Provinz zurück, nachdem die US-Armee das zuvor von ihnen beherrschte Falluja erobert hatte.

Nach den Worten von Oberstleutnant Greg Stevens erwartet die US-Armee in Anbar auch heftigen Widerstand durch ausländische Kämpfer, die sich Al-Kaida zugehörig fühlten und zu „Märtyrern“ werden wollten. Bei ihrem Vormarsch in Haklaniya arbeiten die US-Kräfte mit irakischen Soldaten zusammen, die zwei Moscheen räumen sollten. Die US-Armee bezog in zwei Schulen Stellung. Nach eigenen Angaben wollten die Truppen 24 Stunden in der Stadt bleiben, um Verdächtige zu verhören.

Bei einem Autobombenanschlag in der nordirakischen Stadt Mossul sind unterdessen am Mittwoch mindestens zwei Menschen getötet worden. 14 weitere Personen wurden verletzt, wie Krankenhausmitarbeiter berichteten. Es war zunächst nicht klar, was das Ziel des Anschlags in einem westlichen Stadtteil war. Es hätten sich dort zur Zeit der Explosion weder amerikanische noch irakische Truppen befunden, sagten Augenzeugen. Die US-Streitkräfte machten in einer Erklärung Aufständische für den Anschlag verantwortlich. US-Soldaten erschossen nach Polizeiangaben einen irakischen Autofahrer, der sich zu sehr einer Militärkolonne genähert habe. Angesichts der Gefahr durch Autobombenanschläge sind auf den meisten US-Fahrzeugen Warnhinweise angebracht, sich beim Überholen oder Vorbeifahren nicht zu sehr zu nähern.

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