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Irak-Affäre: Schwere Belastung für Blair

Mit dem Tod des britischen Mikrobiologen und ehemaligen UNO-Waffeninspektors David Kelly ist die Irak-Geheimdienstaffäre zu einer schweren Belastung für Tony Blair geworden.

Der Leichnam des seit gestern abgängigen Regierungsberaters wurde heute aufgefunden. Kelly war zwischen 1994 und 1997 insgesamt 37 Mal im Irak. Er soll dem Stab von Blair die Aufbauschung eines Irak-Dossiers vorgeworfen haben. Die britische Regierung hat eine unabhängige gerichtliche Untersuchung angekündigt.

Der konservative Abgeordnete Richard Ottaway, Mitglied des
Untersuchungsausschusses zur Irak-Affäre, sagte, es komme einer
„Tragödie gespenstischen Ausmaßes“ gleich, wenn „politische
Machenschaften“ zu Kellys Tod geführt hätten. Die politischen
Auswirkungen wären ernst. Zudem verliere die Bevölkerung immer
stärker das Vertrauen in Blairs Regierung. Blair, der sich gestern in
den USA aufhielt, hatte dort vor dem US-Kongress erneut den
Irak-Krieg vehement verteidigt.

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