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Irak: 50 Geiseln ermordet im Tigris gefunden

Nach einer Geiselnahme am vergangenen Wochenende sind nach Angaben des irakischen Präsidenten Jalal Talabani vom Mittwoch über 50 mutmaßliche Opfer südlich der Hauptstadt Bagdad tot aufgefunden worden.

„Mehr als 50 Leichen sind aus dem Tigris geborgen worden, und wir haben die vollständigen Namen derjenigen, die getötet wurden und der Kriminellen, die diese Verbrechen begangen haben“, sagte Talabani. Es handle sich um die Opfer der Geiselnahme vom Wochenende. Weitere Informationen würden in den kommenden Tagen veröffentlicht.

Nach Angaben von Schiiten hatten sunnitische Rebellen am Samstag in der Stadt Madaen rund 50 Menschen als Geiseln genommen und mit dem Tode bedroht. Ein Sondereinsatzkommando der irakischen Armee hatte daraufhin Teile der rund 40 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt durchkämmt, ohne jedoch Hinweise auf eine Geiselnahme zu finden. Daraufhin waren Vorwürfe laut geworden, die Krise sei aus politischen Gründen aufgebauscht worden. „Es ist nicht wahr, dass es keine Geiseln gab“, sagte Talabani nun. Es seien jedoch alle getötet worden.

Bereits zuvor hatte der arabische Fernsehsender Al-Arabiya gemeldet, die Leichen von mindestens 58 ermordeten Irakern seien gefunden worden, darunter Frauen und Kinder. Einige der Opfer waren nach Angaben von Augenzeugen, die den grausigen Fund am Ufer des Tigris gemacht hatten, enthauptet worden.

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