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Irak: 41 Festnahmen bei Angriff

Bei der Großoffensive irakischer und US-Truppen gegen Aufständische im Irak sind mindestens 41 Verdächtige festgenommen worden.

Dies teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit. Zudem seien in der Nähe der Stadt Samarra mehrere Waffenverstecke entdeckt worden. An der „Operation Schwärmer“ gegen Aufständische nördlich von Bagdad, dem größten Luftangriff seit der Invasion im Frühjahr 2003, sind nach Angaben der US-Armee mehr als 50 Kampfflugzeuge und über 1500 irakische und US-Soldaten beteiligt. Dort sollen sich Anhänger des Terrornetzwerks El-Kaida verstecken.

Insgesamt mehr als 1.500 Soldaten drangen in ein Gebiet nordöstlich der Stadt Samarra vor, in dem sich Extremisten verschanzt haben sollen. In der Region war vor drei Wochen die Reporterin Atwar Bahgad ermordet worden, die für den Nachrichtensender Al-Arabiya arbeitete.

Unterdessen trat drei Monate nach der Wahl im Irak das Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammen. Die konstituierende Sitzung, die in der streng abgeriegelten „Grünen Zone“ von Bagdad stattfand, blieb jedoch ein rein symbolischer Akt. Da sich die Parteien noch nicht über die Verteilung der Schlüsselpositionen in der Regierung einig sind, wählten die 275 Abgeordneten auch keinen Parlamentspräsidenten. Lediglich die Abgeordneten wurden vereidigt.

Der umstrittene designierte Ministerpräsident Ibrahim al-Jaafari erklärte, die Bildung der neuen Regierung könne noch einen Monat in Anspruch nehmen. Er deutete erstmals an, dass er eventuell auf das Amt des Regierungschefs verzichten würde. Übergangspräsident Jalal Talabani sagte, er hoffe, die Verhandlungen über die Regierung könnten bis Ende März abgeschlossen werden.

Der Nachrichtensender Al-Arabiya meldete, in Bagdad seien seit Mittwochabend 25 Leichen von Mordopfern entdeckt worden, darunter mehrere Polizisten. Nach Polizeiangaben wurden unter anderem zwischen Feldern in Jarf al-Sahr südlich von Bagdad die Leichen von sieben Irakern gefunden, unter ihnen drei Polizisten. Unbekannten erschossen bei Mossul sechs Studenten in einem Bus. Fünf weitere Insassen des Busses wurden entführt.

In Al-Ghalibiya nordöstlich von Bagdad starben am Donnerstag drei Studentinnen, als ein Sprengsatz in der Nähe ihrer Hochschule explodierte. In Halabja erschossen kurdische Sicherheitskräfte drei Demonstranten, nachdem die jungen Männer bei einer Zeremonie zum Gedenken an die Opfer des Giftgasangriffes auf die Stadt 1988 Politikern den Weg versperrt hatten.

Unterdessen leitete das US-Militär wegen des Todes von 15 irakischen Zivilisten strafrechtliche Ermittlungen ein. Wie ein Militärvertreter mitteilte, geht es um einen Vorfall vom 19. November vergangenen Jahres nahe der Stadt Haditha. Es werde geprüft, ob daran beteiligte Marineinfanteristen „angemessen“ vorgegangen seien. Aufständische hatten am Straßenrand einen Sprengsatz gezündet, als ein US-Konvoi die Stelle passierte. Anschließend wurden die US-Soldaten den Angaben zufolge unter Beschuss genommen. Bei dem Schusswechsel seien acht Aufständische und 15 Zivilisten getötet worden.

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