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Irak: 20 Tote bei Autobombenanschlag

Ein Autobombenanschlag nahe einer schiitischen Moschee im Süden des Iraks hat am Mittwoch etwa 20 Menschen in den Tod gerissen. 61 weitere wurden dabei in Mussajjib verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Beim Absturz eines US-Kampfhubschraubers in der Nähe von Ramadi wurden zwei amerikanische Soldaten getötet. Anschließend bombardierten die US-Streitkräfte in demselben Gebiet ein mutmaßliches Kommandozentrum der Aufständischen. Der Anschlag in Mussajjib richtete sich offenbar gegen Einkäufer auf einem Markt, die sich mit Lebensmitteln für das bevorstehende islamische Fest des Fastenbrechens (Eid el Fitr) versorgten. „Die Aufständischen wollten so viele Menschen wie möglich töten“, sagte Polizeisprecher Muthana Khalid. Offenbar handle es sich bei den meisten Opfern um Zivilpersonen. In Mussajjib hatte zuletzt am 16. Juli ein Selbstmordattentäter fast 100 Menschen in den Tod gerissen.

Die Kämpfe in Ramadi begannen am späten Dienstagabend, als Aufständische US-Patrouillen mit Raketen und Bomben angriffen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Dabei seien zwei US-Soldaten getötet worden. Über die Ursache des Hubschrauberabsturzes wurden Ermittlungen aufgenommen. Der Fernsehnachrichtensender APTN zitierte einen Iraker mit den Worten, die Maschine vom Typ „AH-1W Super Cobra“ sei abgeschossen worden.

Bei weiteren Anschlägen, die meisten davon in Bagdad, wurden am Mittwoch mindestens elf Iraker getötet und 23 verletzt. Bei dem blutigsten Angriff riss eine Autobombe südlich der Hauptstadt fünf Insassen eines Kleinbusses in den Tod, sechs weitere erlitten Verletzungen. Der Anschlag ereignete sich in der Ortschaft Jurf al Naddaf. Diese liegt in einem Gebiet, in dem es mehrfach zu Anschlägen sunnitischer Rebellen gekommen ist und das deswegen von US-Soldaten als „Dreieck des Todes“ bezeichnet wird.

Im Oktober kamen im Irak mindestens 93 amerikanische Soldaten ums Leben. Damit endete der vergangene Monat mit der bisher vierthöchsten Zahl von getöteten US-Soldaten. Insgesamt kamen seit Beginn des Irak-Kriegs am 21. März 2003 mindestens 2.032 US-Soldaten ums Leben. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte am Dienstag nach einem Treffen mit Generalstabschef Peter Pace, möglicherweise könnte eine weitere Aufstockung der Truppen im Irak erforderlich werden. Vor der Parlamentswahl Mitte Dezember sei eine weitere Zunahme von Anschlägen zu erwarten.

Der amerikanische Militärsprecher in Bagdad, Oberstleutnant Steve Boylan, kündigte ein neues Ausbildungsprogramm an, bei dem Angehörige der Streitkräfte mit gezielten Maßnahmen gegen Angriffe der Rebellen vertraut gemacht werden sollen. Dazu soll eine Militärschule auf dem Luftwaffenstützpunkt Tadschi eingerichtet werden, 20 Kilometer nördlich von Bagdad.

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