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Irak: 18 Tote bei zwei Anschlägen

Bei zwei Bombenanschlägen in Bagdad sind 18 Menschen getötet worden. Die für Anfang Februar angekündigte neue Offensive gegen Terrorgruppen in Bagdad lässt weiter auf sich warten.

Einwohner der von Chaos und Gewalt heimgesuchten irakischen Hauptstadt berichteten am Montag, trotz aller Ankündigungen gebe es immer noch keine sichtbaren Vorbereitungen für die Umsetzung des Sicherheitsplanes der Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki, an der sich auch die von den USA zusätzlich nach Bagdad geschickten Soldaten beteiligen sollen. Ein schiitischer Abgeordneter hatte kürzlich erklärt, an den Straßensperren in Bagdad sollten nach dem neuen Plan nicht nur Polizisten oder Soldaten, sondern auch Mitarbeiter des irakischen Geheimdienstes stehen.

Kurz vor der angekündigten Großoffensive sind in der irakischen Hauptstadt 18 Menschen bei Anschlägen ums Leben gekommen. 102 weitere Opfer seien bei den beiden Attentaten am Montag verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ein Anschlag habe an einer Tankstelle im Viertel Saidija im Süden der Stadt ereignet, das andere im Zentrum.

Erst am Samstag hatte beim bisher schwersten Bombenanschlag im Irak seit dem Einmarsch der US-Truppen 2003 ein Selbstmordattentäter mindestens 135 Menschen mit in den Tod gerissen. Er hatte auf einem belebten Markt in Bagdad einen Lastwagen in die Luft gesprengt, der nach Angaben des Innenministeriums mit einer Tonne Sprengstoff beladen war. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.

Bei einem Einsatz irakischer und US-Soldaten am Sonntag wurde ein Gefolgsmann des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr getötet. Khadhim al-Hamadani, einer der Anführer der Mehdi-Miliz Al-Sadrs, wurde bei einer Razzia in seinem Haus in einem Dorf bei Bakuba nördlich von Bagdad getötet. Das US-Militär hatte ihm zur Last gelegt, für mehrere Anschläge und Entführungen verantwortlich zu sein.

Im südirakischen Basra wurde am Montag ein britischer Soldat durch die Detonation eines am Straßenrand deponierten Sprengsatzes getötet. Damit stieg die Zahl der seit März 2003 im Einsatz im Irak getöteten Soldaten auf 100, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte.

Der arabische Satellitensender Al-Jazeera zeigte am Sonntagabend ein Video, auf dem allem Anschein nach der Abschuss eines amerikanischen Hubschraubers im Irak zu sehen ist. Der Fernsehmoderater erklärte, es handele sich um einen Apache-Hubschrauber der US-Streitkräfte, der bei Taji von Aufständischen getroffen worden sei. Die Authentizität der Angaben konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Wie die US-Streitkräfte am Sonntag allerdings einräumten, wurden offenbar alle vier US-Hubschrauber, die seit dem 20. Jänner im Irak abstürzten, abgeschossen. Die Ermittlungen seien aber noch nicht beendet, betonte Generalmajor William Caldwell.

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