Drei Wochen nach der Parlamentswahl im Irak haben zwei Selbstmord-Attentäter mehr als 120 Menschen mit in den Tod gerissen. 67 Todesopfer wurden nach einem Anschlag auf ein Rekrutierungsbüro der irakischen Polizei in Ramadi gemeldet, mindestens 49 Menschen kamen in Kerbala ums Leben. Bei weiteren Anschlägen in Bagdad und Najaf wurden 7 US-Soldaten getötet. In der Fußgängerzone vor dem Imam-Hussein-Schrein von Kerbala, einem der bedeutendsten Heiligtümer der irakischen Schiiten, warf am Morgen ein Selbstmord-Attentäter mehrere Handgranaten und zündete dann eine acht Kilogramm schwere Bombe. Außer den 49 Toten gab es nach Polizeiangaben etwa 70 Verletzte. Nach der Explosion wurden Verletzte in Handkarren weggebracht, auf dem Boden waren Lacken voll Blut zu sehen.
Anschlag gegen schiitische Pilger
In Ramadi, 115 Kilometer westlich von Bagdad, sprengte sich am Donnerstag ein Selbstmord-Attentäter vor einer Glasfabrik in die Luft, in der Rekruten für den Polizeidienst angeworben wurden. Das Krankenhaus meldete 67 Tote und rund 105 Verletzte. Bei einem Bombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind fünf US-Soldaten getötet worden. Die Bombe sei am Straßenrand explodiert, als die US-Soldaten auf Patrouillenfahrt waren. Weitere zwei US-Soldaten kamen nach Angaben der Polizei bei einem ähnlichen Anschlag im südirakischen Najaf ums Leben.
Regierung lässt sich nicht behindern
Das endgültige Ergebnis der Parlamentswahlen im Irak soll spätestens am 9. Jänner bekannt gegeben werden. In zwei oder drei Tagen, spätestens in vier Tagen werde feststehen, wie viele Sitze die einzelnen Parteien errungen hätten, sagte Hussein al-Hindawi von der Wahlkommission am Donnerstag. Die Zusammensetzung des 275-köpfigen Parlaments werde voraussichtlich am 20. Jänner veröffentlicht. Vor der Veröffentlichung des Wahlergebnisses muss die Kommission zunächst ihren Bericht über die fast 1.800 Beschwerden vorlegen, die eingereicht worden waren.