IRA bietet irischer Familie Vergeltungsmord an
Die Angehörigen des im Jänner vor einem Pub erstochenen 33-jährigen Robert McCartney lehnten die vorgeschlagene Erschießung der drei für den Mord verantwortlichen und aus der IRA ausgeschlossenen Männer als Wiedergutmachung ab.
In dem Schreiben der Untergrundarmee hieß es: Die IRA ist bereit, die direkt an dem Mord an Robert McCartney beteiligten Leute zu erschießen. Dieses Angebot hätten sie der Familie in einem Gespräch gemacht. Der Cousin des Opfers, Gerard Quinn, sagte dazu: Diese Leute zu erschießen ist Rache und nicht Gerechtigkeit. Und Rache ist nicht, was die Familie will.
Der britische Nordirland-Minister Paul Murphy zeigte sich entsetzt und sagte, es gibt keinen Platz für Willkürjustiz. Auch ein Sprecher der nordirischen Partei Sinn Fein, politischer Arm der IRA, wies das Angebot als inakzeptabel zurück. Die Partei hatte kürzlich sieben ihrer Mitglieder wegen einer möglichen Verwicklung in den Mord ausgeschlossen. In der katholischen Bevölkerung – als deren Vertreter sich Sinn Fein und IRA sehen – war es nach dem Mord zu Protesten gekommen.