Inzest-Fall: Josef F. hatte "sehr harte Kindheit"
“Sie war ja schon 42. Sie wollte einfach kein Kind, und sie hat mich entsprechend behandelt. Ich bin geschlagen worden”, erzählte der Angeklagte. Er habe sich öfters unter einer Singer-Nähmaschine und hinter dem Brennholz-Stoß versteckt.
Mit zwölf habe er seiner Mutter dann deutlich gemacht, dass er sich nicht mehr länger misshandeln lasse und zur Wehr setzen werde: “Von dem Moment an war ich der Satan für sie.” Er habe “überhaupt keine innige Beziehung” zur Mutter gehabt, die bis zu ihrem Tod im Jahr 1980 mit ihm unter einem Dach wohnte, bilanzierte Josef F. mit brüchiger Stimme. Er habe von ihr nie Zärtlichkeiten bekommen. Der Vater wiederum sei “nur sporadisch, selten” dagewesen.
Die Härte seiner Mutter führte der Angeklagte auf ihre eigene Kindheit zurück: “Ihr Leben war auch nicht gerade das Schönste. Sie ist am Bauernhof aufgewachsen und hat schon mit acht Jahren arbeiten müssen.”