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Into The Woods - Kritik und Trailer zum Film

Überraschend lange hat es gedauert, bis das Erfolgsmusical "Into the Woods" den Sprung von der Bühne auf die Leinwand geschafft hat. Nun hat Regisseur Rob Marshall das Erfolgsstück von James Lapine und Stephen Sondheim mit Starbesetzung als märchenhaftes, jedoch nur bedingt familientaugliches Spektakel inszeniert.

Mit Rob Marshall hat sich Disney einen genreerfahrenen Regisseur herausgesucht, der bereits “Chicago” (2002) zu Ruhm brachte und Johnny Depp in “Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten” in seiner Paraderolle dirigierte. Auch für “Into the Woods” darf Depp als böser Wolf wieder in Maske den Debil-Diabolischen geben. Allerdings ist er dem Bäcker (James Corden) nicht gewachsen, der auf der Suche nach einigen Gegenständen für die böse Hexe (Streep) Isegrim kurzerhand den Bauch aufschlitzt, um Rotkäppchen samt Oma ins Freie zu entlassen.

Kurzinhalt zum Film

Schließlich wollen Bäcker und Gattin (Emily Blunt) ein Kind, was von der fluchbewehrten Hexennachbarin verhindert wird – es sei denn, sie besorgen die gewünschten Dinge. Auch treiben sich im Märchenwald Aschenputtel (Anna Kendrick), Rapunzel (MacKenzie Mauzi) und Hans (Daniel Huttlestone) samt Bohnenranke herum – haben Sondheim und Lapine doch allerlei Märchen zu einem ironischen Amalgam verpackt.

“Into the Woods” behält dabei weitgehend die Bühnenästhetik bei und lässt sich die zahlreichen Figuren in verschiedensten Einzelszenen durch den Märchenwald singen – was wohl nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass Lapine selbst die Adaption seines Theaterstoffes als Drehbuchautor verantwortet. Marshall als Regisseur nähert sich seinem Sujet dabei ironisch, ohne sein Genre zu verraten oder ins Lächerliche zu ziehen. Und er hält sich konsequent an die Zwei-Akt-Struktur der Vorlage.

Into The Woods – Die Kritik

Ist der 1. Akt gleichsam als Märchen-Mashup gestaltet, an dessen Ende der Prinz sein Aschenputtel, Bäcker und Bäckerin ihren Wunsch, Rapunzel seinen Lover und Hans sein Glück findet, bricht der 2. Akt dieses Schema gänzlich auf. Jenseits einer Schwarz-Weiß-Deutung werden hier die Liebesbeziehungen ebenso hinterfragt und gelöst wie die allgemeine Jubelstimmung. Im Wald ist es dunkel, so auch im Menschen.

An der Spitze des Casts steht dabei Streep als zunächst diabolische und später wieder vom Altersfluch genesene Hexe. Hinter ihrem exaltierten Spiel blitzt zugleich immer auch eine leichte Verletzlichkeit durch. Dennoch hätte wohl niemand anders als Streep für diese Rolle eine Oscar-Nominierung (die 19.!) in der Kategorie Hauptrolle bekommen. Auch dass James Corden als Bäcker ebenso wenig wie Chris Pine als Prinz eine Singstimme besitzt, stört im charmanten Spielreigen nicht. “Into the Woods” ist letztlich ein Musical-Film für Menschen, die mit Musical nichts anfangen können und ein Märchenfilm für Zuschauer, die sich hierfür zu alt halten. Und für die meisten dazwischen.

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(APA/red)

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