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Interview-Skandal um Clint Eastwood und "Kurier"

Das "Kurier"-Interview ist laut Eastwood erfunden.
Das "Kurier"-Interview ist laut Eastwood erfunden. ©APA/AFP/VALERIE MACON
Hollywoodstar Clint Eastwood hat ein in der Tageszeitung "Kurier" erschienenes Interview scharf zurückgewiesen.

In einer Stellungnahme, die unter anderem von "Deadline" und "The Guardian" aufgegriffen wurde, erklärte der 94-jährige Regisseur: "Das Interview ist frei erfunden.“ Der "Kurier" teilte auf APA-Anfrage mit, den Sachverhalt intern zu prüfen. Der "Kurier" wies Dienstagabend die Vorwürfe zurück, beendet aber die Zusammenarbeit mit der Autorin.

Die Zeitung hat mittlerweile Kontakt mit der Autorin aufgenommen und übermittelte danach eine Stellungnahme: "Das Interview war offensichtlich weder frei erfunden noch gefälscht." Die Autorin sei seit vielen Jahren in Hollywood als freie Autorin tätig, und auch der "Kurier" habe ihr punktuell Texte abgenommen. Ihren Angaben zufolge war sie in dieser Zeit bei rund 18 Interviews mit Clint Eastwood am Tisch. Das fragliche Interview war "ein Best-of von ihren Gesprächen mit dem Star". Sie habe leider nicht klargestellt, dass es kein aktuelles, sondern ein zusammengefasstes Interview ist. "Da das nicht den Qualitätskriterien des 'Kurier' entspricht, werden wir künftig nicht weiter mit ihr zusammenarbeiten", so die Chefredaktion.

Clint Eastwood weist angebliches "Kurier"-Interview als Fälschung zurück

Das Interview, das anlässlich des 95. Geburtstags Eastwoods publiziert wurde, enthielt mehrere Aussagen zur gegenwärtigen Filmszene sowie zu seinem neuen Film "Juror No. 2". Demnach habe sich Eastwood unter anderem nach den "guten alten Tagen" gesehnt, in denen "Drehbuchautoren in kleinen Bungalows am Studiogelände Filme wie 'Casablanca' geschrieben haben". Zudem soll er geäußert haben: "Mach etwas Neues oder bleib zu Hause."

Mehrere Medien hatten Zitate aus dem Artikel übernommen, was offenbar zur Reaktion des Oscar-Preisträgers führte. Eastwood stellte klar, in jüngerer Vergangenheit weder dem "Kurier" noch einem anderen Medium ein Interview gegeben zu haben.

Inhaltliche Unstimmigkeiten

Auch inhaltlich weist der Artikel Unstimmigkeiten auf. In der Einleitung des Interviews heißt es, dass Eastwoods Film "Juror No. 2“ Ende des Jahres in die Kinos kommen solle. Tatsächlich wurde der Film in den USA bereits vor einiger Zeit veröffentlicht.

(APA/Red)

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