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Interview mit Kurt Ostbahn

Wir haben Willi Resetarits zu seinem neuen Album "OHJO" befragt - Abschied von der Figur des "Ostbahn Kurti" nach dem Tod von Günter Brödl.

Willi Resetarits und die Kombo nehmen mit dem neuen Album “OHJO” Abschied von Günter Brödl und mit ihm auch von der Figur des Kurt Ostbahn. Niemand wird die Nachfolge des Master Mind des Ostbahn Kurti antreten und für Bühne oder CD texten. OHJO ist daher gewissermaßen ein Vermächtnis von Günter Brödl, das “Kurt Ostbahn und die Kombo” mit viel Gefühl musikalisch umgesetzt haben. Die CD gibts ab dem 23. April zu kaufen.

Vienna Online: Wie unterscheidet sich “OHJO” Deiner Meinung nach von den anderen Alben der Kombo und wie bist du damit zufrieden?

Kurt Ostbahn: Ich bin damit sehr zufrieden, die Kombo und ich haben sehr gut zusammengearbeitet. Viele gute Dinge sind improvisatorisch entstanden.

Vienna Online: Wie lange haben die Aufnahmen gedauert und wie war die Stimmung?

Kurt Ostbahn: Am ersten Tag, es war der 10. Oktober, an dem wir ins Studio gegangen sind, ist Günter Brödl gestorben. Die Aufnahmen wurden abgebrochen und wir haben sie erst nach vier Monaten wieder fortgesetzt. Dazu begaben wir uns nach Osttirol in Klausur und das Album war eigentlich in 14 Tagen fertig.

Vienna Online: OHJO ist im Vergleich zu den letzten Alben der Kombo sanfter und gemütlicher. Siehst Du das auch so?

Kurt Ostbahn: Einerseits war es geplant, dass es bisserl ruhiger wird. Das hängt mit den Vorlieben und Hörgewohnheiten von Günter Brödl und mir zusammen. Brödl hat den Großteil der Texte während unseres gemeinsamen Urlaubs auf Teneriffa geschrieben. Andererseits war die Stimmung in der Kombo nach dem Tod Brödls so, dass das Album logischerweise ruhiger geworden ist.

Vienna Online: Warum hat Sängerin Birgit Denk beim neuen Album nicht mitgemacht?

Kurt Ostbahn: Bis jetzt haben immer Gäste auf unseren Alben mitgewirkt. Wir wollten diesmal die erste CD ganz ohne Gäste machen.

Vienna Online: Wird man von dir wieder mal echten Rock’n Roll hören?

Kurt Ostbahn: Das kann ich jetzt noch nicht sagen, wir planen zur Zeit nur fürs nächste halbe Jahr, aber im Moment sind wir eher ruhiger und jazziger unterwegs. Wir werden auch nur die ersten Konzerte mit Schlagzeuger Christian Eigner spielen, der dann wieder mit Depeche Mode auf Tournee geht. Die restlichen Konzerte werden wir ohne Schlagzeug spielen.

Vienna Online: Wie lebt die Figur des “Ostbahn-Kurti” nach dem Tod von Günter Brödl weiter?

Kurt Ostbahn: Es wird keine neuen Ostbahn-Texte mehr geben.

Vienna Online: Wieviel Zeit widmest Du dem Integrationshaus und wieviel der Musik?

Kurt Ostbahn: Die Musik ist mein Beruf und im Integrationshaus bin ich dann, wenn ich gebraucht werde. Momentan bin ich dort vor allem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Vienna Online: Jemand hat vor der Wahl gesagt, er “fühle sich in einer braunen Partei wohl”. Fühlst Du Dich in einem “Roten Wien” wohl?

Kurt Ostbahn: Wenn die SPÖ knapp unter der Absoluten Mehrheit an Mandaten gewesen wäre, wäre das besser gewesen. Eine Partizipation der Grünen wäre mir lieber gewesen. Aber am wichtigsten ist, dass es keine Mehrheit für Intoleranz gibt.

Vienna Online: Hast Du nach dem Auffliegen des falschen Titels der Kabinettschefin von Minister Haupt Angst um Deinen Dr. der Önologie?

Kurt Ostbahn: Nein, das ist ja ein Ehrentitel.

Vienna Online: Welche Projekte gibt es in der Zukunft?

Kurt Ostbahn: Ich arbeite derzeit an der Verfilmung des zweiten Ostbahn-Romans, Hitzschlag, von Günter Brödl. Die Hauptrolle ist klar, ich möchte noch Gerald Votava als Trainer gewinnen. Außerdem gebe ich laufend Lesungen aus Brödls letztem Roman “Peepshow”.

von Bernhard Degen

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