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Internetbetrug: 64.000 Euro Schaden

Einem Internetbetrug ist ein 42-Jähriger aus dem Waldviertel aufgesessen.

Dem Mann wurden laut NÖ Sicherheitsdirektion 80.000 US-Dollar (63.598 Euro) für angebliche Optionen auf den Gold-Kurs herausgelockt. Als er sein auf dem Online-Account inklusive der Scheingewinne ausgewiesenes Guthaben von mehr als 500.000 Dollar überwiesen haben wollte, waren die Firmen nicht mehr erreichbar und auch deren Webseiten nicht mehr aufrufbar.

Das Landeskriminalamt Niederösterreich ermittelt gegen die virtuellen Firmen mit Sitz angeblich in China. Ausdrücklich wurde in der Aussendung am Dienstag vor Überweisungen auf Konten solcher ausländischer Wertpapierfirmen, die ungebeten telefonischen oder E-Mail Kontakt aufnehmen, gewarnt.

Weitere Geschädigte in Europa vermutet

Laut dem Landeskriminalamt NÖ (LKA) handelt es sich um virtuelle Firmen mit Sitz angeblich in China mit den bei thePlanet.com Internet Services Inc. in Houston/USA gehosteten Webseiten www.xr-group.com und www.bofx.org. Einschlägige Internetforen würden auf zahlreiche weitere ebenfalls in diesem Zeitraum geschädigte europäische Opfer der Brokerfirma xr-group mit Sitz angeblich in Hongkong und des Online Traders bofx (Beijing Options and Futures Exchange) hinweisen.

Über den Google-Cache konnten jetzt Teile der Webseite von www.xr-group.com rekonstruiert werden. Eine Überprüfung ergab, dass wortgetreue Inhalte und viele ganze Sätze der ehemaligen Website von www.xr-group.com derzeit ganz aktuell von www.littmanberg.com mit Firmensitz angeblich in Building 2-7-1, Yurakucho Chiyoda Ward, Tokyo 100-0006, Japan, genutzt werden. Diese bietet laut der Aussendung die gleichen Produkte und ebenfalls einen Online-Account an. Auch Littmanberg streue derzeit (wie zuvor auch xr-group und bofx) über Online-Nachrichtenagenturen zahlreiche positive Presseverlautbarungen über ihr Unternehmen, die auf jetzt aktuell vorgenommene betrügerische Cold-Calling Aktivitäten hinweisen. Die Webseite www.littmanberg.com werde unter der IP 124.217.230.5 bei Piradius.net in Kuala Lumpur (Malaysia) gehostet.

Das 42-jährige Opfer aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya bestätige, dass die Webseiten von www.xr-group.com und www.littmanberg.com mit Ausnahme des Firmennamens und der gezeigten Bilder inhaltlich gleich sind. Es sei zwar noch kein Opfer von Littmanberg bekannt, “es dürfen aber trotzdem entsprechende Weiterleitungen zur Überprüfung und Warnung vor der Webseite littmanberg.com angeregt werden”, so die Sicherheitsdirektion.

Derartige virtuelle Broker-Firmen mit professionell gestalteten Webseiten und ihrem Angebot für Aktien- oder Optionskäufe würden meist nur über einen Zeitraum weniger Wochen oder Monate existieren. Den Erstkontakt stellen die Täter über so genanntes Cold-Calling zumeist bei Angestellten an deren Arbeitsplatz oder bei Selbstständigen her. Sie sind für ihre Opfer dann zwar telefonisch, mit Fax und mit E-Mail erreichbar, die tatsächlich dahinter stehenden physischen Personen können jedoch so gut wie nie ausgeforscht werden.

In jüngster Zeit ist ein verstärktes Auftreten dieses als boiler room-, share scam, internet- oder investment fraud bezeichneten Betrugsphänomens mit vielen Opfern auch in Niederösterreich zu verzeichnen.

 

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