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Internet förderte Anstieg von Kinderpornografie

Das Internet ist nach Angaben einer führenden britischen Kinderschutzorganisation wesentlich mitverantwortlich für den Anstieg von Kinderpornografie-Delikten.

Wie die Organisation NCH (National Child Home) am Montag in London mitteilte, stieg die Zahl der aufgedeckten einschlägigen Straftaten in Großbritannien seit 1988 drastisch an. NCH befürchtet eine noch höhere Verbrechensrate als Folge der neuen Generation von Mobiltelefonen, die das anonyme Surfen im Internet ermöglichen könnten.

Kinderpornografie wird in Großbritannien seit 1988 als Verbrechen eingestuft. Damals wurden nach NCH-Angaben 35 Personen wegen solcher Delikte verwarnt oder vor Gericht gestellt. 2001 war dieser Personenkreis auf 549 angestiegen, berichtete NCH in der Studie „Kinderpornografie, Kindesmissbrauch und das Internet”. Das entspreche einem Zuwachs von 1.500 Prozent.

„Bevor es das Internet gab, war es relativ schwierig, an Bilder von Kindesmissbrauch zu gelangen”, sagte John Carr, Autor der Studie, dem Radiosender BBC. „Das Internet hat das alles verändert. Menschen, die ein unterdrücktes oder nur latent vorhandenes Interesse an Kinderpornografie hatten, haben jetzt eine Plattform dafür, weil sie denken, das Internet wäre anonym.”

Durch eine neue Generation von Mobiltelefonen mit verbessertem und schnelleren Internetzugang könnte sich Kinderpornografie noch stärker verbreiten, warnte Carr. Die Handys könnten anonym gekauft werden, ohne dass Personalien des Kunden festgehalten würden. Das würde es wesentlich schwieriger machen, pädophile Internetsurfer aufzuspüren.

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