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Internationaler Tag der Jugend: Bundesjugendvertretung kritisiert Politik

"Auf junge Menschen wird vergessen", so die BJV.
"Auf junge Menschen wird vergessen", so die BJV. ©APA/HANS PUNZ (Symbolbild)
Zum internationalen Tag der Jugend am heutigen Samstag hat die Bundesjugendvertretung (BJV) auf das sinkende Vertrauen junger Menschen in die Politik hingewiesen und dazu appelliert die Sorgen der Jugendlichen ernst zu nehmen.

Themen, die Jugendliche betreffen, hätten in der Politik "keine hohe Priorität", sagte Sabir Ansari, einer von vier Vorsitzenden der Bundesjugendvertretung (BJV), gegenüber der APA, "auf junge Menschen wird vergessen".

Bundesjugendvertretung warnt vor sinkenden Vertrauen der Jugend in Politik

Gerade im Vorfeld der Europa- und Nationalratswahl 2024 sei das sinkende Vertrauen von Jugendlichen in die Politik problematisch. "Wir sehen hier die Gefahr sinkender Wahlbeteiligung", unterstrich Co-Vorsitzender Julian Christian in einer Aussendung. Der Jugendauswertung des Demokratiemonitors 2022 zufolge würden etwa weniger als die Hälfte der Befragten dem Parlament oder der Bundesregierung vertrauen. "Fast neun von zehn Jugendliche fühlen sich nicht gut vertreten" verwies Ansari auch auf die jüngste Ö3-Jugendumfrage.

Bundesjugendvertretung fordert Wohnungspaket

Die Teuerung stelle junge Menschen wegen ihres meist geringem Einkommens derzeit vor große Herausforderungen. "Preissteigerungen bei Mieten, Energiekosten und Lebensmittel wirken sich bei ihnen besonders stark aus", betonte Rihab Toumi, ebenfalls aus dem Vorsitzteam. Vor allem beim Wohnen verschärfe sich aktuell die Situation. Jugendliche würden oft erst seit kurzem in einem Mietverhältnis stehen und hätten deshalb teure Mietverträge, so Ansari. Die BJV forderte daher ein Wohnungspaket, das neben dem erleichterten Zugang von Wohnbeihilfe für Wohngemeinschaften auch Mietvergünstigungen für Erstwohnungen sowie ein Kontingent für Erstwohnungen bei neuen Wohnungsbauten beinhaltet.

Krisen beeinflussen psychische Gesundheit der Jugend negativ

Jugendliche würden generell "in einer besonders krisenhaften Zeit" aufwachsen, verwies Toumi auf die Klimakrise, Pandemie, Krieg und Teuerung: "All das hinterlässt Spuren bei der psychischen Gesundheit junger Menschen." Zur Unterstützung von Jugendlichen brauche es der BJV zufolge den österreichweiten Ausbau von Kassenversorgung für Psychotherapie, Psychiatrie und psychologischer Unterstützung an Schulen.

Außerdem belaste junge Menschen die Klimapolitik "ohne wirksames Klimaschutzgesetz" und die aktuellen Debatten rund um das Pensionssystem, hieß es in einer Presseaussendung der BJV. Gerade beim Thema Klimaschutz zeige sich laut Ansari, dass Jugendliche mitgestalten wollen: "Junge Menschen gehen seit Jahren auf die Straße für ein neues Klimaschutzgesetz. Sie sind laut und fordern Maßnahmen." Die Politik müsse anfangen, Jugendlichen Gehör zu schenken, betonte er.

(APA/Red)

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