AA

Internationale Schlepperbande ausgehoben: Zwei Steirer in Haft

©Bilderbox
In Zusammenarbeit von internationalen und österreichischen Polizeibehörden ist ein schwerer Schlag gegen eine professionell organisierte Schlepperorganisation gelungen.

61 Personen sind gestern, Mittwoch, in vier europäischen Ländern festgenommen worden – darunter auch ein Mann und eine Frau aus der Steiermark. 23 weitere Personen aus Bosnien werden verdächtigt. Der Kern der Bande war in Bosnien und Kroatien zu finden. Österreich galt als Transitland auf dem Weg nach Deutschland, in die Schweiz und nach Frankreich. Die Hauptgruppe der Geschleppten waren türkische Kurden.

Gestern, Mittwoch, war es dem Bundeskriminalamt (BK) Wien und dem Landeskriminalamt Steiermark in Zusammenarbeit mit Polizeibehörden in Südost-Europa gelungen, in Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und Österreich gleichzeitig akkordierte Festnahmen und Hausdurchsuchungen durchzuführen. Dabei hat es 44 Festnahmen in Kroatien, zehn in Slowenien, fünf in Bosnien-Herzegowina und zwei in Österreich gegeben. Die Tätergruppe dürfte noch größer sein. Geleitet wurde die Operation “Tara” von bosnischen Behörden, die Ermittlungen laufen seit Mitte November 2008 und sind noch nicht abgeschlossen, sagte Tatzgern.

Bei den in Österreich festgenommenen Schleppern handelte es sich um einen Mann und eine Frau aus der Steiermark mit kroatischer Herkunft. Sie besitzen aber die österreichische Staatsbürgerschaft.

Die Transporte wurden auf unterschiedliche Weise organisiert. Zum einen mit gefälschten Dokumenten auf “normalem Wege”, zum anderen zusammengepfercht in Verstecken in Reisebussen oder am Fußweg über die grüne Grenze Kroatiens. Die Kriminellen “haben die Zeit sehr sehr gut ausgekundschaftet, darauf geachtet, wann die Grenzwache unterwegs war und die zeitlichen Lücken ausgenutzt”, erklärte der BK-Sprecher. Für die in größeren Gruppen durchgeführten Schleppungen wurden zwischen 2.500 und 5.000 Euro pro Person verlangt. Bezahlt wurde laut Tatzgern aber nicht immer in bar, der Betrag konnte auch “abgearbeitet werden”. Wie viele Menschen genau geschleppt wurden, war zunächst nicht bekannt. Es dürfte sich um eine dreistellige Zahl handeln.

Geschleppt wurde auf verschiedenen Routen: Von Kosovo-Serbien-Kroatien-Slowenien-Italien oder Österreich und weiter in den EU-Raum oder von Mazedonien oder Montenegro nach Bosnien-Herzegowina-Kroatien-Slowenien-Österreich beziehungsweise von der Türkei nach Bosnien, Montenegro, Mazedonien oder Kroatien und anschließend weiter nach Slowenien über Österreich und in die jeweiligen Zielländer (hauptsächlich Deutschland, Schweiz, Frankreich).

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Internationale Schlepperbande ausgehoben: Zwei Steirer in Haft
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen